Kiefersfelden – Sie alle haben eines gemeinsam, die Liebe zu kleinen Bäumen, die zumeist in der Natur aufgrund ihres Wuchses oder der Lage keine Chance haben, einmal ihre Schönheit, die nicht immer eine Frage der Größe ist, zeigen zu können. Denn im Alltag fallen diese kleinen Gewächse den Rodungsarbeiten der Waldarbeiter oder aber auch dem Appetit von Rot- und Schwarzwild zum Opfer.
Der Sprecher des Freundeskreises, Ulrich Gradner, der dieses Informationstreffen arrangiert hatte, war erfreut über den guten Zuspruch und das Interesse der Mitglieder, die nicht nur aus Neugierde gekommen waren. An die 60 kleine Bäumchen waren zu sehen und der „Bonsaianer“ gab zu jedem Exemplar Auskunft über Art, Herkunft, Alter und Gestaltung. Im Grunde nicht viel anders als die vom Freundeskreis betreuten und gepflegten Gewächse aus den heimischen Wäldern, allerdings waren unter den Bonsai auch einige außergewöhnlich schöne Exemplare blühender japanischer Azaleen, die so nicht in den regionalen Auen, Wäldern und Fluren beheimatet sind und bei Pflege und Bearbeitung schon andere Ansprüche stellen.
Doch neben den sicher beeindruckenden optischen Empfindungen standen naturgemäß die heimischen Bäumchen ganz oben auf der Agenda des Freundeskreises. Anhand einer etwa 30 Zentimeter kleinen Lärche aus der Region wurde dann der zeitige, exemplarische Frühjahrsschnitt durchgeführt, um den Baum von überflüssigem Laub/Nadeln zu befreien und ihm dadurch mehr Licht zu gesundem Wachstum zu verschaffen. Diese kleinen Maßnahmen haben insgesamt große Wirkung, denn sie ermöglichen es, dem Bäumchen sowohl die gewünschte Form als auch Größe zu geben, wie sie vom Besitzer gewünscht ist.
Gut eine Stunde dauerte die Bearbeitung der Lärche, bevor sie wieder auf ihren angestammten Platz gestellt und gleich vom einsetzenden Regen gewässert wurde. Freundeskreis-Sprecher Ulrich Gradner dankte dem Besitzer für die eindrucksvolle Demonstration und im Anschluss wurden weitere Frühjahrsaktivitäten rund um die kleinen Gewächse erörtert, von deren Wirkung man sich dann beim nächsten Treffen am 25. Juli überzeugen kann.