Gemeinderat Stephanskirchen macht den Weg frei

Drogeriemarkt – fußläufig erreichbar

von Redaktion

Mit knapper Mehrheit befürwortete der Stephanskirchener Gemeinderat die Änderung des Bebauungsplans „Kragling“. Der Antragsteller kann dort einen Drogeriemarkt errichten – verbunden mit der Auflage, dass die derzeit gesperrte Fuß- und Radwegverbindung Richtung Salzburger Straße dauerhaft wieder geöffnet wird.

Stephanskirchen – Das Nahversorgungsgutachten, das die gemeinde Stephanskirchen in Auftrag gegeben hatte, machte im März deutlich: In Stephanskirchen wird dringend ein Drogeriemarkt benötigt. Auch in der Bevölkerung bestehe ein dringender Wunsch nach einem Drogeriemarkt, machte Wirtschaftsgeograf Dr. Ralf Popien bei der Vorstellung seiner Ergebnisse deutlich. Von 83 Prozent der Befragten wurde die mögliche Ansiedlung eines Drogeriemarktes als begrüßenswert bewertet. Als potenzielle Standorte kamen Kragling und Haidhol-zen-Südost in Frage. Der Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass der bessere Standort für einen Drogeriemarkt in Haidholzen-Südost liege, da hier eine bessere Anbindung für Fußgänger und Radfahrer gegeben sei. Der Stephanskirchener Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung jedoch, den Weg für einen Drogeriemarkt in Kragling frei zu machen. Wie Bürgermeister Rainer Auer gegenüber unserer OVB-Heimatzeitung deutlich machte, sei die Entscheidung für Kragling gefallen, „weil die Errichtung eines Drogeriemarktes in Haidholzen-Südost kurzfristig nicht zustande gekommen wäre“. Die Auswertung des Nahversorgungsgutachtens habe allerdings gezeigt, dass der Drogeriemarkt dringend gewünscht sei. „Eine Verwirklichung in Haidholzen-Südost wäre die nächsten fünf Jahre nicht zustande gekommen, deshalb habe ich jetzt für die alternative in Kragling gestimmt“,erklärte Auer. Er habe im Vorfeld mit Vertretern von „dm“ und „Rossmann“ gesprochen und beide hätte erklärt, dass sie sich nicht als Solitär ansiedeln wollten. „Ohne Vollsortimenter gehen wir da nicht hin“, hätten sie einhellig geäußert.

Einen großen Vollsortimenter hätte er allerdings dem kleinen Edeka-Markt Ulber nicht vor die Nase setzen wollen, so Auer weiter. „Ich wollte die innerörtliche Versorgung nicht zerstören“, so der Bürgermeister.

Der Standort in Kragling sei zwar von der Erreichbarkeit nicht so optimal wie der Standort Haidholzen-Südost, städtebaulich jedoch ebenfalls vertretbar. Es handele sich um eine bereits jetzt überwiegend befestigte Fläche, die keinen weiteren Eingriff in die Natur verursache. Eine Verwirklichung erscheine an dieser Stelle zudem zeitnah möglich.

Ein Weg

ist das Ziel

Ein weiteres städtebauliches Ziel, das die Gemeinde bereits seit Längerem verfolgt, sei, den Weg, der südlich des Plangebiets verläuft, auch rechtlich zu sichern. In diesem Zusammenhang soll dieser Weg auch für das neue Vorhaben des Drogeriemarkts als Geh- und Radwegverbindung dienen. Damit wird eine kürzere und verkehrssichere Erschließung für den Fuß- und Radverkehr aus Richtung Schloßberg gewährleistet, so Auer.

Vor etwa 30 Jahren wurde der Weg wohl für verzichtbar gehalten, weil es noch keinen Einzelhandel in Kragling gab und man dem anliegenden Kiesgrubenbesitzer entgegenkommen wollte, erklärt der Bürgermeister. Zeitweise gab es einen Ausweichweg, der allerdings seit einiger Zeit von einem Tor versperrt wird.

Nun soll die Wegeverbindung zwischen Kragling und Salzburger Straße wieder hergestellt werden. In welcher Form, wird Gegenstand der Verhandlungen mit dem Antragsteller sein. Auf alle Fälle soll er als öffentlicher Weg gesichert und in die Bebauungsplanänderung mit aufgenommen werden, beschloss der Gemeinderat mehrheitlich.

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