Oberaudorf – „Inklusion“: Was ist das? Dieser Begriff geistert schon in der Vorbereitungsphase der Recherchearbeit in den Köpfen der Schüler herum. Eigentlich kann damit noch keiner etwas richtig anfangen.
Doch schon kurz nach unserer Ankunft in der InntalSchule, in die wir wegen des Projekts „Pfeil und Bogen“ gekommen sind, erleben wir, was das bedeutet. Überall stehen Rollstühle, Gehhilfen, spezielle Hilfsgeräte und Möbel für Behinderte.
In der Turnhalle ist schon alles vorbereitet. Zsuzsa Hadha, die als Konduktorin im Mobilen Dienst arbeitet und Expertin im Bogenschießen ist, gibt uns eine kurze Einführung, bevor uns Bettina Brühl, die pädagogische Leiterin der Schule, einiges über die Schule erzählt.
Als Reporter für „Zeitung in der Schule“ haben wir viele Fragen. Wir erfahren, dass die Schule vor fünf Jahren von Eltern, Lehrern und Erziehern gegründet wurde. Als Schwerpunkt haben sie sich Sport gesetzt. In den zehn Stunden Sport pro Woche und in Projekten wie Klettern, Skifahren, Reiten und vielem anderen mehr bieten sich dafür zahlreiche Möglichkeiten. Musik, Kunst und Werken kommen jedoch auch nicht zu kurz.
In jeder Klasse hat ein Drittel der Schüler eine Behinderung; sie werden in einem Klassenzimmer zusammen mit den anderen unterrichtet. Die Schüler lernen voneinander, tauschen sich aus, ahmen nach und sind stärker motiviert. Das ist Inklusion! Die konduktiven Erzieherinnen unterstützen und trainieren die Schüler dabei mit unterschiedlichen Hilfsmitteln einzeln nach der ungarischen Petö-Methode, die mit viel Bewegung auf lebenspraktische Fähigkeiten abzielt.
Das Wichtigste in der Schule sind die drei „B“s: Bildung, Begegnung, Bewegung!
Bei einem kleinen Rundgang durch das Schulhaus tauchen jetzt viele Schüler auf, denn es ist Pause. Und wir sammeln viele bleibende Eindrücke: So treffen wir ein taubstummes Mädchen, das mit Dreipunktstöcken unterwegs ist und einen Buben im Liegerollstuhl.
In der Schulküche erfahren wir, dass die Kinder das von Schülern für Schüler gekochte Essen mit Farbkärtchen bewerten dürfen. Toll! In zwei Gruppen aufgeteilt, dürfen wir außerdem im Wechsel beim Bogenschießen und Denksport dabei sein. Zsuzsa erklärt uns, dass alle Kinder der Schule bei „Pfeil und Bogen“ mitmachen können. Es erfordert Disziplin, und man muss sich an Regeln halten. Wir dürfen auch einige Übungen machen, doch richtig zu schießen ist für uns noch zu gefährlich. Trotzdem ist es sehr interessant.
Im „Denksport“ werden teilweise Sprechcomputer benutzt. Dennis gibt etwas ein, und der Computer macht daraus die Ansage. So können bei „Stadt, Land, Fluss“ wieder fast alle mitmachen.
Der Besuch der InntalSchule hat uns alle sehr beeindruckt. Vielen Dank an das Team, vor allem an Zsusza. „Für mich war es ein interessanter und lehrreicher Ausflug. Die Kinder sind in der Inntal-Schule in den besten Händen“, erklärt Johannes. Und Verenas Fazit lautet: „Ich finde es schön, dass es diese Schule gibt.“
Hohenau-Schule Neubeuern, Klasse 3