Neu in Flintsbach: Kinderfeuerwehr

Mit sieben ab zur Feuerwehr

von Redaktion

Neu in Flintsbach: die Kinderfeuerwehr. Ab sofort dürfen interessierte Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren bei der neu gegründeten Kindergruppe mitmachen. Dieses Nachwuchsförderungsprogramm der Wehren soll Kids frühzeitig an Feuerwehraufgaben heranführen. „In Flintsbach sind fast schon alle Plätze belegt“, freut sich Jörg Benkel, Erster Kommandant der FFW-Flintsbach.

Flintsbach – Das Problem: Erst mit zwölf Jahren dürfen Kinder bei der Feuerwehr mitmachen. „Zu spät“, sagt Benkel. Denn die Jugendlichen seien in diesem Alter längst in anderen Organisationen wie Sportverein oder Musikkapelle integriert.

Interessierten jüngeren Kindern musste bisher eine Absage erteilt werden, da die rechtlichen Grundlagen eine Mitgliedschaft nicht zuließen. Mit der Kinderfeuerwehr dagegen besteht nun die Möglichkeit, Nachwuchs zu gewinnen.

Nicht erst seit „Sam, der Feuerwehrmann“ steht „Feuerwehrmann“ für kleine Buben meist ganz oben auf der Hitliste der Traumberufe. Deshalb ergriff Benkel nun die Möglichkeit, eine „Kinderfeuerwehr“ zu gründen.

Und genau so heißt das neue Nachwuchsförderungsprogramm der Feuerwehren. „Allerdings ist die Betreuung der Kindergruppe in einer Feuerwehr nicht ganz so einfach“, erklärt der Kommandant, selbst Vater von zwei kleinen Kindern. Man braucht zunächst ein gutes Konzept. Was aber noch viel wichtiger sei, das seien die richtigen Mitarbeiter, die mit großem Engagement dabei sein müssen. „Bei den Mitarbeitern hatten wir großes Glück“, so Benkel. Sein Betreuungsteam besteht aus insgesamt sechs Frauen im Alter zwischen 18 und 37 Jahren, die nahezu ideale Voraussetzungen mitbringen. So sind drei von ihnen selbst Mütter jüngerer Kinder. Eine ist aktive Feuerwehrfrau, eine Krankenschwester und die dritte sogar examinierte Rettungsassistentin. „So gut ausgestattet, da kann nicht mehr viel passieren“, merkt Benkel an.

Die Treffen sollen zunächst einmal pro Monat im Feuerwehrgerätehaus stattfinden. Natürlich stehe dann nicht das Ausrollen von Schläuchen oder das Löschen von Bränden auf dem Programm. Kommandant: „Wichtig ist die Brandschutzerziehung. Die Kleinen sollen lernen, wie gefährlich das Hantieren mit Feuer ist und welche Folgen das haben kann.“ Das Konzept sieht vor, dass spielerisch und altersgerecht Grundwissen des Brandschutzes und der Ersten Hilfe vermittelt wird. Dazu werden auch Experimente durchgeführt, Szenen im Feuerwehrgeschehen simuliert oder auch praktisch geübt, zum Beispiel, wie ein Notruf richtig abgesetzt wird.

Selbstverständlich soll bei so vielen Feuerwehrthemen der soziale Aspekt nicht zu kurz kommen. Schließlich sei die Brandbekämpfung und die Bewältigung von Notsituationen eine Gemeinschaftsaufgabe. „Da steht Teambildung etwa durch gemeinsames Kochen auf der Agenda. Die Kinder lernen, für den Nächsten einzutreten, den Schwächeren und Hilfesuchenden zur Seite zu stehen“, sagt der Kommandant.

Bei der Stange bleiben

Und er hofft, dass die Kids bis zum Übergang in die Jugendfeuerwehr ab zwölf Jahren bei der Stange bleiben.

Ein Konzept, das bereits jetzt schon auf große Nachfrage trifft. „Ich möchte auch bei der Kinderfeuerwehr mitmachen“, sagt Michael (7), der ganz begeistert aus einem Feuerwehrfahrzeug aussteigt, das er am „Tag der offenen Tür“ in Flintsbach besichtigen durfte. Er bringt beste Voraussetzungen für die Aufnahme in der Gruppe mit, denn er ist nicht nur hoch interessiert, sondern er hat auch das Mindestalter von sieben Jahren. „Allerdings können wir aus Gründen der Kapazität nur 20 Kinder aufnehmen.“ Und diese Plätze sind jetzt schon fast belegt.

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