Gemeinderat beschliesst Hausnummernsatzung

Höslwang nummeriert durch

von Redaktion

In Höslwang gab es bislang keine Regelung bei den Hausnummern. Das wird sich nun aufgrund eines Beschlusses des Gemeinderats ändern. Um einer Ablehnung seitens der Bürger vorzubeugen, kümmert sich die Kommune um die Beschilderung.

Höslwang – Eine Seniorin hat einen Herzkreislaufstillstand. Der Rettungsdienst ist verständigt. Ab jetzt zählt jede Minute. Doch die Sanitäter können den Einsatzort nicht finden. Grund: Das Wohnhaus der Seniorin verfügt über keine Hausnummer.

In der Gemeinde Höslwang kann so etwas jetzt nicht mehr passieren. Denn in seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat mit nur zwei Gegenstimmen die Einführung einer Hausnummernsatzung beschlossen. In vielen Kommunen üblich, gab es diese Satzung in Höslwang bisher nicht. Das Regelwerk legt neben der Vergabe auch die Form und Anbringung der Schilder verbindlich fest.

Hausnummern sind eine wesentliche Voraussetzung zur Orientierung im Gemeindegebiet. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sind auf die Anbringung und Lesbarkeit der Hausnummern angewiesen. Genauso Post, Paketzusteller und Besucher. Die Hausnummern in Höslwang sind zukünftig alle einheitlich in Grün gehalten. Dies dient ebenfalls der besseren Orientierung. Zudem sind alle Schilder reflektierend. Damit kann die Hausnummer bei Nacht besser gefunden werden.

Viele Schilder zunächst nicht abgeholt

Von der Straße aus soll durch das Schild, das beispielsweise eine Hausnummernreihe anzeigt, erkenntlich sein, ob sich weitere Häuser hinter den sichtbaren Gebäuden befinden. „Die große Anzahl an zunächst nicht abgeholten Hausnummerschildern, die im Rathaus lagern, war ein Indiz dafür, dass bisher noch viele Häuser ohne Nummer waren“, so Bürgermeister Matthias Maier.

Die Schilder stellt die Gemeinde. Damit sie wirklich angebracht werden, übernimmt das auch die Kommune. Denn oft haben die Bewohner nicht das nötige Werkzeug zur Hand um die Schilder selbst anzubringen, ist der Rathauschef überzeugt. Laut Maier ist dies der kostengünstigste und mit dem geringsten Verwaltungsaufwand verbundene Weg, die Hausnummern an allen Gebäuden anzubringen.

Bislang gab es in Höslwang keine Hausnummernsatzung. Die Hausnummern waren wenn individuell gestaltet, so wie es früher auch üblich war. Erst in den 80er-Jahren haben die ersten Kommunen angefangen, einheitliche Regelungen einzuführen. An Probleme, die durch fehlende Schilder entstanden sind, kann sich Maier jedoch nicht erinnern.

Orientierung für Rettungskräfte

Trotzdem hat sich das Gremium jetzt für die Verabschiedung der Satzung entschieden. Das überzeugendste Argument für die Anbringung einheitlicher Hausnummerschilder ist, dass Einsatzkräfte im Notfall den Unglücksort schneller finden können.

Eine Einschätzung, die unter anderem Thomas Neugebauer, Bereichsleiter des Rettungsdienst und stellvertretender Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), teilt. Der Rettungsdienst arbeite zwar auch mit einem Telematik-System. So kann ein Anrufer, der in der Rettungsleitstelle einen Notfall meldet, via GPS geortet werden. Dieser Ort wird an das jeweilige Einsatzfahrzeug weitergeleittet. Damit wissen die Rettungskräfte im Normalfall, wo sich ihr Einsatzort befindet. Jedoch sei auf die Technik nicht immer Verlass, so Neugebauer. Das unterstreiche die Relevanz der Hausnummern.

Weitere Maßnahmen, die ergriffen werden können, um den Sanitätern im Dunklen die Orientierung zu erleichtern, sind zum einen, das Licht in Räumen, die zur Straße sichtbar sind, brennen zu lassen. Zum anderen in einem vor der Haustür stehenden Fahrzeug den Warnblinker einzuschalten.

Denn im Ernstfall zählt jede Minute. So sinkt bei einem Herzstillstand mit jeder Minute ohne Hilfeleistung die Überlebenschance um zehn Prozent.

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