Bad Endorf –- Der traditionelle Endorfer Faschingszug lockte gestern wieder Tausende Besucher an und versetzte die Marktgemeinde in den Ausnahmezustand. Trotz heuer eher kurz ausgefallenem Gaudiwurm herrschte entlang des Zuges beste Stimmung.
Die Narren säumten bunt kostümiert als Vampire, Indianer, verrückte Hausfrauen, Sträfling und Musiker oder auch seltsam anmutende Gestalten die Hauptstraße und tummelten sich dicht an dicht, um die fantasievollen Fußgruppen und Motivwagen, die sich durch Bad Endorf schlängelten, mit einem „Helau“ zu begrüßen. Musik, Tanzeinlagen und süßes Wurfmaterial sorgten für gute Laune am Straßenrand.
Die Fußgruppen und Wagenbauer hatten auch heuer wieder viel Zeit und Arbeit in die Vorbereitung der Motivwagen und der Kostümierung gesteckt. So hatten die Narren überwiegend die lokalen Probleme im Visier. Das Moorbad, das Wirtshaussterben, die Brandschutzverordnung und der Fohlenhof wurden aufgegriffen. Aber auch die Air-Berlin-Pleite, die wilden 80er-Jahre und Fußball-WM ohne Holland und Italien waren Themen. Zu den Rhythmen der Musikgruppen und aus den Musikanlagen tanzten und schunkelten die am Straßenrand stehenden Faschingsfreunde.
Mit dem Gaudiwurm erreichte der Fasching in der Marktgemeinde seinen Höhepunkt. Das Endorfer Prinzenpaar Prinzessin Ramona I. und Prinz Nikolaus I. grüßten nochmals ihr Volk vom Prinzenwagen aus und warfen mit allerlei Süßigkeiten. Auch die Endorfer Jugendgarde und die Kindergarde „Girlys“ mit dem Kinderprinzenpaar Katharina IV. und Fabian I. genossen das Bad in der Menge und belohnten das närrische Publikum mit süßen Kleinigkeiten, der im Rheinland so bekannten Kamelle. Die neue jugendliche Hip-Hop-Tanzformation „Black & White“, die erst seit zwei Monaten besteht, hatte beim Faschingszug ihren ersten großen Auftritt.
Mit im Faschingszug waren unter anderem die Endorfer Feuerwehr, die Endorfer Theaterer, der Moorbadverein und die Drachenbootfahrerinnen „Endorfinnen“. Als Gäste begrüßte die Endorfer Faschingsgilde die Prienarria aus Prien, die Chiemseenixen aus Bernau, Faschingsfreunde aus den Rosenheimer Stadtteilen Aisinger Wies und Oberwöhr sowie der Burschenverein aus Schlacht bei Glonn.
Karl Zöberer, Präsident der Endorfer Faschingsgilde, zeigte sich, trotz der mäßigen Teilnahme auf Grund der unglücklichen Terminkollision mit dem Faschingszug in Prutting, zufrieden mit dem Gaudiwurm. „Die Stimmung war gut – und das ist das Wichtigste. Die Zuschauer machten begeistert mit und genossen den Endspurt der fünften Jahreszeit.“ Im Anschluss an den Umzug lud die Faschingsgilde in ihr Festzelt am Bauernmarkt ein. Dort ging das ausgelassene Faschingstreiben bis tief in die Nacht weiter.