Eggstätt – Auf Antrag des Behindertenbeauftragten Josef Höck, der auch dem Eggstätter Gemeinderat angehört, hatte das Gremium bereits im November über einen barrierefreien Zugang zur Bücherei debattiert (wir berichteten). Die Bücherei, die im Erdgeschoss des ehemaligen Lehrerwohnhauses neben der Grundschule untergebracht ist und an drei halben Tagen in der Woche geöffnet hat, ist bislang nur über eine Freitreppe zu erreichen.
Da auch eine Sanierung des Schulgebäudes im Sommer ansteht, verständigte sich das Gremium darauf, bis dahin noch Gespräche mit allen Beteiligten, darunter mit der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen (BSB), zu führen sowie ein ehemaliges Klassenzimmer als Büchereizimmer umzunutzen.
Ende Januar stattete dann Christin Stegerhoff von der BSB der Gemeinde einen Besuch ab. Da Bürgermeister Schartner wegen Erkrankung bei der Gemeinderatssitzung fehlte, übernahm Zweiter Bürgermeister Christian Glas den Vorsitz und fasste das Treffen zusammen. Sein Fazit: „Barrierefreiheit ist wichtig, aber nicht um jeden Preis.“
Der vorgesehene Büchereiraum sei für einen barrierefreien Zugang zu klein. Außerdem seien die Regale zu hoch angebracht, sodass eine Ausleihe nur eingeschränkt möglich sei. Zudem sei „ein Ausmisten nötig“, da einige Medien schon nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen.
Deswegen laute der jetzige Vorschlag, die Bücherei erst einmal so zu belassen. Ein Umbau käme teuer. Allein die Rampe werde voraussichtlich mit 15000 Euro zu Buche schlagen. Dazu kämen dann noch notwendige Pflasterarbeiten vor dem Gebäude und eine Renovierung der Böden im Innenraum. Ganz zu schweigen von all den anderen notwendigen Umbaumaßnahmen.
Angesichts der anstehenden Schulhaussanierung sei es sinnvoller, ein Gesamtkonzept für Schulhaus und Lehrerwohnhaus, also Bibliothek, zu erstellen, das in einer Sondersitzung oder einer der nächsten Gemeinderatssitzung weiter behandelt werden solle.
Josef Höck pochte indes auf die Barrierefreiheit: „Die Bücherei sollte allen Bürgern, ob Behinderten oder Senioren, ob Jung und Alt, offen stehen.“ Christian Glas merkte an, dass die Bücherei schon ein „Luxus“ für die kleine Gemeinde sei, dennoch sei man guten Willens, hier den Zustand zu verbessern. Den Beschlussvorschlag, einstweilen den Antrag auf barrierefreien Zugang zurückzustellen und ein Gesamtkonzept anzustreben, nahmen die Gemeinderatsmitglieder anschließend einstimmig an.