Aschau– Der nördliche Ortseingang von Aschau soll attraktiver gestaltet werden. „Bisher hat man das Gefühl in einem Tunnel auf den Weißbräu und die Kirche zu zu fahren mit der Lärmschutzwand zur Linken und hohen Hecken zur Rechten“, waren sich die Mitglieder des Aschauer Gemeinderates bei der Vorstellung des Konzepts für die Neugestaltung einig.
Jochen Baur vom Architekturbüro SEP aus München stellte dem Gremium einige Ideen vor, wie der Platz zwischen Friedhof, Weißbräu und der Einfahrt nach Niederaschau neu gestaltet werden könnte. Von diesem ersten Schritt ausgehend müssten dann auch alle weiteren Plätze entlang der Kampenwandstraße beginnend am Kreisel bis zum Rathaus auf mögliche städtebauliche Verbesserungen überprüft werden.
„Nur Pflastersteine, zusätzliche Bäume und Straßenquerungen reichen heute für eine Optimierung im Sinne der Städtebauförderung nicht mehr aus“, so Baur. Die gestalterischen Möglichkeiten entlang der Staatsstraße 2093 seien sowieso stark eingeschränkt, da die Gemeinde über keine eigenen Grundstücke entlang der Straße verfüge und Änderungen an der bestehenden Staatsstraße 2093 über ihre Befugnisse hinausgehen.
Mit einem mehrstöckigen Mehrfamilienhaus sei ein wesentliches Objekt des Gesamtensembles auf dem Grundstück nördlich des ehemaligen Gasthaus Weißbräu noch nicht verwirklicht. Hier sei bisher noch grüne Wiese. Für das Grundstück besteht bereits Baurecht, hier könnte ein größeres Gebäude mit einer Tiefgarage verwirklicht werden. Durch ein entsprechend hohes Haus würde auch die beherrschende Höhe des Weißbräu und die Auffahrt nach Niederaschau abgemildert. Der genaue Standort des Hauses auf dem Grundstück und die Einfahrt zur Tiefgarage müssten im Vorfeld zwischen der Gemeinde und dem Bauherrn abgeklärt werden.
Auch der Friedhof mit der langen Mauer auf der Ostseite der Einfallstraße lasse dem Büro nur wenige Gestaltungsmöglichkeiten offen. Ein schmaler Fußweg entlang der Mauer beginne im Nichts und ende im Nichts, eine Verwirklichung sei daher nicht sinnvoll, außerdem bestehe keine Möglichkeit hier in den Friedhof zu kommen.
Mit ein paar Bäumen aufhübschen
Der bestehende Grünstreifen werde wohl erhalten bleiben und mit ein paar Bäumen aufgehübscht werden. Der Fußgängerverkehr Richtung Penny-Markt bleibe damit auf den bestehenden Weg auf der westlichen Straßenseite beschränkt, ein zusätzlicher Radweg ist nicht darstellbar. Auf dem Platz unmittelbar vor dem Friedhof sind derzeit die Wertstoffinsel von Niederaschau und einige Parkplätze angelegt, außerdem hier gehen zwei Straßen in die Wohngebiete ab.
Der „riesengroße Asphaltsee“ an dieser Straßenkreuzung könnte durch einfache Maßnahmen neu gegliedert und gestaltet werden, eine Verlegung der Wertstoffinsel auf die Ostseite des Friedhofs und eine teilweise Eingrünung könnten den Platz besser nutzbar machen. Unbedingt erforderlich sei eine Querungshilfe, um aus der Frasdorfer Straße zum Friedhof zu kommen, die genaue Stelle müsse noch geprüft werden.
Die Asphaltdecke der Einfahrt nach Niederaschau, die Frasdorfer Straße, sollte durch einen anderen Belag ersetzt werden. Ein geschlossenes Pflaster als Gegenstück zum Asphalt der Staatsstraße würde den historischen Ortskern mit seinen zahlreichen denkmalgeschützten Häusern hervorheben und betonen. Schwierigkeiten für den Verkehr und die Anwohner bei einer Pflasterung wie Rutschigkeit, einen erhöhten Lärmpegel und eine Unverträglichkeit mit dem Schneepflug sehe der Architekt nicht. Heutzutage gebe es andere Möglichkeiten der Pflasterung, als nur Katzenkopfpflaster.
In der anschließenden Diskussion bemängelten die Ratsmitglieder, dass der geprüfte Abschnitt viel zu kurz geraten sei. Man habe einen Lösungsvorschlag vom Ortseingangsschild beginnend mit der Gestaltung der Einfahrten der Straßen in die westlichen Wohngebiete bis zur Tankstelle erwartet. Das Büro SEP habe sich viel zu sehr auf die unmittelbare Umgebung am Weißbräu und am Friedhof orientiert.
Monika Schmid (FWG) wollte wissen, wie die verkehrstechnische Lösung konkret aussehen könnte. Georg Westenthanner (CSU) schlug vor – nach Priener Vorbild – einen Minikreisel südlich des Friedhofs einzurichten und damit den Verkehr auf der Staatsstraße 2093, der Engerndorfer Straße und der Frasdorfer Straße einzufangen und sinnvoll zu bündeln. Mit einem solchen Kreisel werde auch das Problem der Querungshilfe einfacher.
Frage nach der Finanzierung
Jakob Hündl (CSU) wollte wissen, wer das alles bezahlen solle. „Wir planen wieder einmal und dann überholen uns die Kosten.“ Bürgermeister Peter Solnar wies darauf hin, dass die Förderhöhe durch den Freistaat bei 60 Prozent der anfallenden Kosten liege. 40 Prozent der Kosten müsse die Gemeinde selber bezahlen. Einzelne Bürger werden zu diesen Straßenausbaumaßnahmen nicht herangezogen. „Wir werden uns nichts leisten, was wir uns nicht leisten und bezahlen können“, so Bürgermeister Solnar.
Angaben zu konkreten Summen könnten in einem so frühen Planungsstadium derzeit noch nicht gemacht werden. Jetzt komme es erst einmal darauf an, entsprechende Unterlagen zu schaffen. Dann werde man in einer späteren Phase über die Kosten sprechen und vor der Verwirklichung darüber reden.