Großkarolinenfeld – Die Maßnahme wird zusammen mit dem Straßenausbau in Großkarolinenfeld-Süd 2018/ 2019 erfolgen. Im Gemeinderat und in einer Anliegerversammlung wurde die Planung des Ingenieurbüros RoPlan vorgestellt.
Vorgesehen ist eine sechs Meter breite Fahrbahn mit kombiniertem Geh- und Radweg von 2,5 bis drei Metern auf der Westseite. Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Einen Großteil davon müssen die Bürger tragen – einer der Kritikpunkte, die auf der Anliegerversammlung vorgebracht wurde. Vom Gesamtbetrag übernimmt die Gemeinde zehn Prozent, die restlichen voraussichtlichen 1229400 Euro werden je nach Grundstücksfläche auf die Anwohner umgelegt. Das entspräche einem Satz von 25,75 Euro pro Quadratmeter.
Das Vorhaben der Gemeinde, die Straße jetzt auszubauen, stößt bei den Bürgern nicht auf Gegenliebe. Der Hintergrund: Nach einer Gesetzesänderung können Kommunen ab März 2021 nur noch rund 60 Prozent statt 90 Prozent der Kosten auf die Anwohner umlegen. Dann kann man nur noch Ausbaubeiträge und keine Herstellungsbeiträge mehr erheben.
Ein Grund für viele Gemeinden, darunter auch Großkarolinenfeld, Straßenausbauprojekte noch davor umzusetzen – zu einem höheren Satz für die Bürger. Bürgermeister Bernd Fessler äußerte Verständnis, dass man damit nicht auf große Freude stoße. „Wer bezahlt schon gerne mehr für eine Straße, wenn er in drei Jahren dafür weniger bezahlen müsste“, so Fessler. Allerdings, so der Bürgermeister, befänden sich große Gewerbebetriebe in der Wendelsteinstraße, die anteilig zu ihrer Fläche auch einen großen Teil der Kosten tragen müssen. Der Beitrag entspreche im Durchschnitt auch dem von anderen Erschließungsstraßen in der Gemeinde.
Die Bürger, so zeigte sich in der Anliegerversammlung, hätten dennoch einen anderen Wunsch: Sie würden bevorzugen, dass die Gemeinde nur einen kombinierten Geh- und Radweg auf eigene Kosten baue. Die Straße, so die Überzeugung, sei noch in gutem Zustand.
Sicherheit
für groß und klein
Welcher Geh- und Radweg der Richtige ist, dazu hatte vorab der Gemeinderat diskutiert. Monika Hutter (Bündnis 90/Die Grünen) war mit der kombinierten Form unzufrieden. „Es ist für Radfahrer sicherer, wenn sie dem Verkehr zugeordnet werden“, so die überzeugte Radfahrerin. Dann werde man von den Autofahrern besser wahrgenommen. Fessler hielt dagegen, dass diese Annahme wahrscheinlich für geübte Radfahrer, weniger für Kinder gelte. Er war überzeugt, dass Eltern ihre Kinder lieber auf dem Gehweg fahren lassen würden.
Die Planer bestätigten, dass auch ein sogenannter „Angebotsstreifen“ für Radfahrer auf der Fahrbahn möglich sei. Platz für einen Fußweg mit angemessener Breite bliebe. Das Problem: Dadurch würde die Fahrbahn optisch vergrößert. Kfz-Fahrer würden dadurch verleitet, schneller zu fahren. Roman Hörfurter (PLW) betonte, solch ein „optischer Durchschuss“ solle unbedingt vermieden werden.
Eine andere Alternative wäre eine entsprechende Beschilderung auf dem kombinierten Geh- und Radweg. Ein „Radfahrer frei“-Schild ließe Wahlfreiheit: Man könnte auf dem Geh- und Radweg oder auf der Straße radeln. Diese Option bevorzugten auch die Bürger in der Anliegerversammlung. Der Gemeinderat fasste schließlich einen entsprechenden Beschluss.khe