Leserbrief an die Redaktion

Einfach nett, der Almwirt

von Redaktion

Zum Bericht „Es gibt sie noch – die bayerische Herzlichkeit“ im Lokalteil:

Eine kleine Alltagspause und schon gerät der Zeitplan außer Kontrolle. Ein Spaziergang von Steinkirchen zur Dandlbergalm zwischen Arztbesuch und Abholverpflichtungen schien ins Zeitkonzept zu passen. Bei wärmenden Sonnenstrahlen am letzten Freitag genossen meine Freundin und ich die gastliche Atmosphäre mit dem imponierenden Blick ins Inntal und machten uns danach wieder auf den Rückweg.

Am Auto angekommen, knapp im Zeitlimit, stellte sich heraus, dass der Schlüssel auf der Alm liegengeblieben war. Meine Freundin, besser zu Fuß als ich, eilte zurück, während ich wegen eines aktuellen Problems nur langsam gehen konnte. Nachdem ich etwa ein Drittel des Weges zurückgelegt hatte, kam mir ein Auto entgegen, hielt bei mir an und heraus sprang meine Freundin mit dem Schlüssel. Der Wirt der Dandlbergalm hatte keine Sekunde gezögert, als meine Freundin nach dem Schlüssel fragte, und hatte seine Hilfe angeboten. Es war kein Notfall, es war keine ernste Situation. Um so bemerkenswerter ist es, dass jemand von sich aus Hilfe anbietet, die ihn Zeit, Geld und Mühe kostet. Und das mit einer Selbstverständlichkeit, die nicht alltäglich ist. Ein herzliches Vergelt‘s Gott dem Wirt der Dandlbergalm.

Dr. Irmgard Reithmaier

Neubeuern

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