Bürgerversammlung in Schechen

Von Kindergarten bis Seniorenwohnen

von Redaktion

In Schechen tut sich etwas. Große Projekte, wie der Dorfladen in Pfaffenhofen, kamen in diesem Jahr zum Abschluss. Andere Vorhaben, wie das Seniorenwohnen der Modest-Mitterhuber-Stiftung, der Ausbau einiger Straßen oder Pläne für das „Wittmann-Gelände“, stehen in den Startlöchern.

Schechen – Einen Überblick über das Gemeindegeschehen gab Bürgermeister Hans Holzmeier bei der Bürgerversammlung im Gasthaus Kapsner in Hochstätt. Als Höhepunkt des Jahres nannte er die Eröffnung des Bürgerhauses in Pfaffenhofen mit Dorfladen, Arztpraxis und Wohnungen. Besonders mit dem Dorfladen sei für die Pfaffenhofener ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen.

Großes Augenmerk werde künftig auf Wohnraum gelegt – für Senioren, für Gemeindebürger sowie für sozial schwache Menschen. Aktuell in einer „heißen Phase“ befinde sich das Projekt Seniorenwohnen der Modest-Mitterhuber-Stiftung. Im März war Spatenstich. Gemeindebürger Modest Mitterhuber hatte ein 4000 Quadratmeter großes Grundstück gespendet, auf dem nun ein Gebäude mit 16 seniorengerechten Wohnungen entsteht. Bauherr ist die Gemeinde, die auf dem Grundstück der Modest-Mitterhuber-Stiftung im Erbbaurecht baut. Die elf Zwei- und fünf Dreizimmerwohnungen sollen speziell an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst werden. Man rechne mit Gesamtkosten von 4,3 Millionen Euro, so das Gemeindeoberhaupt.

Infoveranstaltung zu

Vergabekriterien

Über die Vergabekriterien der Wohnungen informiert die Gemeinde alle Interessierten in einer gesonderten Veranstaltung am heutigen Dienstag, 5. Dezember, um 14 Uhr im Gasthaus Kapsner. Für den Bau gebe es eine staatliche Förderung von rund 1,3 Millionen Euro. Außerdem hat man in Schechen ein zinsloses Darlehen vom Freistaat auf zehn Jahre in der Summe von 1,5 Millionen Euro aufgenommen. Damit hat Schechen seit vielen Jahren erstmals wieder Schulden. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde beträgt 311 Euro, legte Holzmeier dar.

Ein weiteres Angebot für Senioren werde das „Pflegezentrum Schechen“. Hier ist nicht die Gemeinde Bauherr, sondern ein privates Unternehmen, das an den Betreiber, die „PIHA Seniorenzentrum GmbH“ vermietet. Auf dem Grundstück nahe dem Bahnhof würden 63 Einzelappartements in vier Hausgemeinschaften mit eigener Küche gebaut. Mit einer Fertigstellung rechne man Ende 2017, im Februar soll der Betrieb aufgenommen werden.

Auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Wittmann soll ebenfalls Wohnraum entstehen – auch speziell für Gemeindebürger und sozial Schwächere. Der Gemeinderat hat einen Beschluss für die Aufstellung eines Bebauungsplanes gefasst. Der Entwurf dazu sei fast fertig und werde Anfang 2018 im Gemeinderat behandelt. Die Gemeinde hat die Hälfte der Fläche bereits erworben. Besonders attraktiv finde man vonseiten der Kommunalverwaltung, dass mit der Bebauung sogar Fläche entsiegelt würde. Mit den alten Gewächshäusern ist der Grund aktuell zu 100 Prozent versiegelt. Geplant seien 75 Wohneinheiten. Es soll Baugrund speziell für junge, einheimische Familien geben sowie geförderte Wohnungen für sozial schwache Menschen, kündigte Holzmeier an.

Kindertagesstätte

geplant

Die Bevölkerung in Schechen wachse zwar nicht stark – man hat rund ein Prozent Zuwachs und verzeichnete heuer 46 Geburten – dennoch stoße die Kinderbetreuung an ihre Grenzen. „Grund dafür ist eher der verstärkte Wunsch der Eltern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen“, so der Bürgermeister. Also werde die Gemeinde investieren, kündigte er an.

In Pfaffenhofen sei ein Neubau einer Kindertagesstätte nahe dem Pfarrkindergarten geplant. Die Gemeinde wolle das Gebäude bauen, die Pfarrei würde die Trägerschaft übernehmen. Es sollen zwei Kindergartengruppen sowie zwei Krippengruppen Platz finden. Eine erste Entwurfsplanung wurde im August im Gemeinderat vorgestellt.

In Hochstätt wurde bisweilen übergangsweise eine neue Kleinkindgruppe eröffnet. Eine andere Kindergartengruppe musste dafür umziehen, und auch der Bewegungsraum wurde verlegt. Eine besondere Herausforderung sei der Brandschutz gewesen, erinnerte Holzmeier. Eine neue Fluchttreppe solle im kommenden Jahr installiert werden.

Verbessert würden auch Schechens Straßen. In Hochstätt gebe es einen Entwurf für den Ausbau der Innstraße, die im Rahmen der Dorferneuerung vorgenommen werden soll. Hier würde das Amt für ländliche Entwicklung die Hälfte der Kosten übernehmen, die andere Hälfte würde die Gemeinde über die Straßenausbaubeitragssatzung erheben.

Diese „Strabs“ werde aktuell in Schechen auch angesichts anderer Vorhaben diskutiert. Denn nach einer Gesetzesänderung könnten Gemeinden ab dem Jahr 2021 keine Erschließungsbeiträge von 90 Prozent von den Anwohnern erheben, wenn seit dem Beginn der erstmaligen Herstellung der Straße 25 Jahre vergangen sind und die Straße noch nicht fertiggestellt ist. Danach könnten nur noch die geringeren Ausbaubeiträge erhoben werden.

„Die Gemeinden sind also jetzt angehalten, solche Straßen bis 2021 herzustellen und nach dem Erschließungsbeitragsrecht abzurechnen“, so Holzmeier. Daher habe man in Schechen beschlossen, die Dahlienstraße, Am Anger, Hochfeld, den Lärchenweg und die Lindenstraße in den nächsten Jahren herzustellen. Dazu, so die Ankündigung, gebe es aber noch Infoveranstaltungen für die Anwohner.

Schechen ist auch vom Bau der Westtangente betroffen. Die kaum zu übersehenden Brückenbauwerke seien fast fertig, das gesamte Teilstück solle im dritten Quartal 2018 freigegeben werden. Die Bauarbeiten an der Staatsstraße 2080 sollten noch im Dezember abgeschlossen sein.

Die Gemeinde habe außerdem vor, die Straße zwischen Mühlstätt und Wieden auf sechs Meter zu verbreitern, kündigte Holzmeier an.

Artikel 36 von 49