Bad Endorf: Knappe Mehrheit für Naturbad

2019 soll bereits geplanscht werden

von Redaktion

Jubel und Sekt bei den Befürwortern, eher skeptische Mienen bei denen, die aus Kostengründen auf die Bremse getreten sind. Mit der knappen Mehrheit von 149 Ja-Stimmen bei der Stichfrage ist es entschieden: Das Naturbad am Standort des Moorbades in Bad Endorf wird kommen.

Bad Endorf – Selten klang Dr. Maren Weigand, Gemeinderätin der ÜWG und „Gesicht“ der Kampagne „Erhalt des Moorbades“, so beschwingt. „Wir vom Förderverein haben uns alle in einer Endorfer Pizzeria getroffen und mit Sekt auf das tolle Ergebnis angestoßen. Wir sind sehr glücklich über den Ausgang des Bürgerentscheids“, jubelt die sonst eher nüchtern urteilende Naturwissenschaftlerin. „Heute Abend wird gefeiert mit allem drum und dran. Schließlich haben wir zweieinhalb Jahre dafür gekämpft.“ Noch in 2017 sollen die notwendigen Schritte eingeleitet werden, damit im Jahr 2018 die Bagger anrollen und 2019 die Endorfer bereits im Naturbad am Standort des ehemaligen Moorbades planschen können.

Sie sei in den letzten Wochen keineswegs siegessicher gewesen, vor allem das Quorum, also die notwendige Stimmenzahl, damit der Entscheid überhaupt gewertet werden kann, habe ihr Sorgen bereitet. Doch nun sei ein riesiger Schritt in die richtige Richtung erfolgt.

Deutlich skeptischer reagierte Endorfs Bürgermeisterin Doris Laban. „Ich gratuliere den Befürwortern. Der Bürgerwille zählt.“ Sie werde sich nun zügig daran machen, die notwendigen Genehmigungen zu beantragen. Sie hätte sich allerdings eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht, denn nun sei mit 149 Ja-Stimmen die Entscheidung sehr knapp ausgefallen. „Den Wunsch nach einem Naturbad kann ich natürlich nachvollziehen, aber ich habe auch die Verantwortung für die finanzielle Situation der Gemeinde“, sagt Laban. Ein Nein wäre ihr da aktuell lieber gewesen.

Ähnlich sieht das auch zweiter Bürgermeister Wolfgang Kirner (CSU). Vorteilhafter wäre es in seinen Augen gewesen, das Naturbad an einem anderen Standort zu errichten. Dann wäre mit dem Erlös aus dem Verkauf des Moorbad-Grundstücks genügend Geld in die Gemeindekasse gespült worden, mit dem „wir sicher neben dem Bad auch einige Straßen hätten sanieren können. Schade“, meint Kirner zu der verpassten Chance. Doch er sieht auch das Positive: „Dann feiern wir halt 2019 die Einweihungs-Pool-Party.“

Ergebnis

Bürgerentscheid: 1876 Ja-Stimmen, 1276 Nein-Stimmen.

Ratsbegehren: 1560 Ja-Stimmen, 1557 Nein-Stimmen.

Stichfrage: 1625 für Moorbad, 1476 dagegen.

Wahlbeteiligung: 49,3 Prozent aller Wahlberechtigten.

Die Stichfrage (149 Ja) entschied, weil Bürgerentscheid und Ratsbegehren jeweils eine Mehrheit hatten.ske

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