Berlin – Im Rennen um den CDU-Bundesvorsitz unterstützt der Vorstand des mächtigen CDU-Landesverbands Nordrhein-Westfalen seinen Vorsitzenden Armin Laschet. Das Führungsgremium beschloss, ihn für den Vorsitz zu nominieren und Gesundheitsminister Jens Spahn als Stellvertreter. Laschet schrieb dazu auf Twitter: „Dass in geheimer Abstimmung in unserem vielfältigen Landesverband weit über 90 Prozent unser Team unterstützen, ist ein wichtiges Signal.“ Die CDU sei stark, wenn sie die christlich-sozialen, liberalen und konservativen Wurzeln verbinde und am Kurs der Mitte festhalte.
Neben NRW-Ministerpräsident Laschet gibt es zwei weitere Kandidaten aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland für den Spitzenposten: Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und den CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen. Die drei stellen sich am 25. April auf einem CDU-Sonderparteitag in Berlin zur Wahl.
Im Ringen um Führung und Kurs der Union hatte sich am Donnerstagabend auch Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann für Laschet als Bundesvorsitzenden ausgesprochen. Seine persönliche Meinung sei, dass er dem Duo Laschet und Spahn „absolute Führungsfähigkeit“ zutraue, sagte Althusmann auf einem kleinen CDU-Landesparteitag in Hameln. 90 Prozent des Präsidiums der Niedersachsen-CDU hätten bei einer Abfrage am Vortag seine Meinung geteilt. Er kenne Laschet als erfolgreichen Ministerpräsidenten, der die Fäden bundesweit zusammenhalte. Laschet sei ein Stabilitätsfaktor.
Ganz andere Signale kamen aus Baden-Württemberg, dem nach NRW größten CDU-Landesverband. Landeschef Thomas Strobl, Generalsekretär Manuel Hagel und die Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Susanne Eisenmann, erklärten, sie wollten für Merz stimmen. Auch aus Berlin kam Unterstützung für den Sauerländer. Landeschef Kai Wegner sagte der „SZ“: „In der Breite spüre ich eine ganz klare Stimmungslage für Friedrich Merz.“
In Schleswig-Holstein ergriff Ministerpräsident Daniel Günther Partei für Laschet: „Das Team Laschet/Spahn ist in diesen Zeiten das richtige Signal.“ Damit stieß er aber auf Widerspruch im eigenen Landesverband. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael von Abercron sagte der „Bild“: „Zur Äußerung von Daniel Günther gibt es nach meiner Kenntnis keine Beschlusslage des Landesverbands. Ich selbst würde es für sehr problematisch für die Zukunft unserer Partei halten, wenn bei der Entscheidung um den Vorsitz wieder gegen die Stimmung in der Mitgliedschaft und der Wählerschaft entschieden würde.“ mm