Tempolimit auf der A 94

Unfallgefahr abgewendet

von Redaktion

DIRK WALTER

Denk ich an die A 94 in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht – in verständlicher Nervosität hat die CSU einige Zeit lang verfolgt, wie der Zorn der Anwohner entlang der Isentalautobahn bei Dorfen anschwoll. Erst kamen die Kommunalpolitiker in verdächtig hoher Anzahl zur Ortsbesichtigung vorbei, dann der bayerische Verkehrsminister, der aber auch nicht viel tun konnte oder wollte. Also musste es der Ministerpräsident wieder mal höchstselbst richten – ab 1. Februar wird nun vor Dorfen mancher Autofahrer scharf abgebremst auf Tempo 120. Na also, geht doch. Wobei: Die 180-Grad-Wende auf der Autobahn ist schon erstaunlich. Schließlich lehnte die CSU bisher eine Geschwindigkeitsbegrenzung mit Hinweis auf drohende Gefahr für das Autoland Bayern strikt ab. Nun gibt es hier das erste Tempolimit, das nicht wegen steigender Unfallzahlen verhängt wurde. Sondern wegen eines drohenden Crashkurses bei der nahen Kommunalwahl. Der scheint nun abgewendet.

Den Anwohnern kann’s letztlich wurscht sein. Der Erfolg sei ihnen gegönnt, denn wer wird schon gerne wegen einer nigelnagelneuen Autobahn nachts aus dem Bett katapultiert? Freilich dürfte Söders Verfügung Begehrlichkeiten wecken. Autobahnlärm gibt es auch anderswo. Mal sehen, wohin das führt – auf einen Sonderweg mit Limit 140 km/h vielleicht? Möglicherweise wäre es klug, Bayern langsam darauf einzustimmen.

Dirk.Walter@ovb.net

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