KLAUS RIMPEL
Die 29-jährige Doktorandin aus Mainz, die 30-jährige Lehrerin aus Werl und ihre Kinder: Ihre Leben, ihre Zukunftspläne wurden ausgelöscht, so wie die von 172 weiteren unschuldigen Menschen. Wenn die Geheimdienst-Erkenntnisse sich bestätigen, dann war kein technischer Defekt, kein unabwendbares Schicksal schuld am Tod der Passagiere von Flug PS 752, sondern eine falsche, fatale Politik. Die Verantwortung tragen die Mullahs im Iran, die die Welt destabilisieren, indem sie im Nahen Osten Aufstände anheizen und militärisch unterstützen.
Aber auch der US-Präsident Donald Trump trägt Mitverantwortung für diese Toten, weil er die Politik seines Vorgängers Barack Obama mit Füßen getreten hat, der das Regime in Teheran mit Verträgen an die Leine nehmen wollte. Stattdessen setzte der US-Präsident auf Eskalation – im vollen Bewusstsein, dass seine Attacke gegen General Soleimani Gegengewalt auslösen wird. Militärs sprechen gerne von „kalkulierten Nadelstichen“ und „präzisen Schlägen“. Das verhängnisvolle „Versehen“ von Teheran beweist aber einmal mehr, dass kriegerische Gewalt sich nicht wirklich begrenzen lässt.
Zuletzt gerierte sich der Iran als Opfer der USA. Sollte der Abschuss bewiesen werden, ist es mit dieser bequemen Rolle vorbei. Auch die EU und Kanada dürften dann die neuen US-Sanktionen mittragen. Trump sollte das nutzen, um tatsächlich einen neuen Deal hinzubekommen. Das wäre immerhin ein positiver Aspekt dieses Dramas.
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