Trump nennt US-Notenbankchef „Feind“

von Redaktion

Streit um Zinspolitik immer heftiger – Wall Street reagiert besorgt

Washington – US-Präsident Donald Trump hat seine Attacken auf US-Notenbankchef Jerome Powell nochmals verschärft. Er stelle sich die Frage, „wer unserer größerer Feind ist“, Powell oder der chinesische Staatschef Xi Jinping, schrieb Trump am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Notenbank Fed habe „nichts“ getan, um die US-Konjunktur zu stimulieren, bemängelte Trump.

In seiner Twitter-Botschaft stellte der US-Präsident den von ihm selbst ernannten Direktor der Federal Reserve mit der chinesischen Regierung praktisch auf eine Stufe. Peking hatte kurz zuvor im Handelsstreit mit Washington neue Strafzölle auf US-Produkte angekündigt. Powell wiederum machte am Freitag in einer Rede deutlich, dass er für die Fed nur begrenzte Möglichkeiten sieht, auf die konjunkturellen Auswirkungen des Handelskonflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften zu reagieren. An der Wall Street kam es daraufhin zu Kursverlusten.

Trump wirft der Fed vor, das US-Wachstum mit zu hohen Zinsen abzubremsen. Er hat schon seit Längerem mit der früheren Gepflogenheit gebrochen, dass sich US-Präsidenten aus Rücksicht auf die Unabhängigkeit der Notenbank mit Kritik an deren Entscheidungen zurückhalten.

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