BMW bestimmt neuen Chef

Überraschungen sind möglich

von Redaktion

MARTIN PREM

Der BMW-Aufsichtsrat ist verschwiegen. Bis heute ist nicht absehbar, wie die Nachfolge des abgetretenen Konzernchefs Harald Krüger aussehen wird, für die am morgigen Donnerstag die Weichen gestellt werden. Eines aber ist klar: Es rächt sich, dass BMW ziemlich hilflos zugesehen hat, wie der Ex-BMWler Herbert Diess einige der großen Talente ins Reich von Volkswagen nachgeholt hat. BMW hat viele talentierte Führungskräfte – aber nicht unendlich viele.

Zwei Namen werden immer wieder genannt: Oliver Zipse, Produktionsvorstand, und Klaus Fröhlich, Chef des Ressorts für Forschung und Entwicklung. Beide sind hochkompetent, aber keiner von beiden lässt den jeweils anderen deutlich hinter sich. Dann stellt sich noch die Frage, ob einer von beiden aus dem Schatten des Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Reithofer heraustreten kann. Reithofer war eine der Persönlichkeiten, die BMW am deutlichsten geprägt hat. Und er ist es nach wie vor.

Der BMW-Aufsichtsrat ist auch für Überraschungen gut. Mancher hoch gehandelte Favorit der Vergangenheit wurde durch überraschende Entscheidungen des Gremiums zum Nobody. Und am 5. Februar 1999 wurde mit Joachim Milberg jemand BMW-Chef, den eigentlich niemand auf dem Schirm hatte. Die damals mit großem Unverständnis aufgenommene Wahl erwies sich später als einer der größten Glücksgriffe der Konzerngeschichte.

Martin.Prem@ovb.net

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