Brüssel – EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat angekündigt, offene Stellen in der Behördenspitze bis zum Antritt der neuen EU-Kommission im November aus Kostengründen unbesetzt lassen zu wollen. Juncker sagte der „Bild am Sonntag“, voraussichtlich fünf seiner EU-Kommissare wollten nach der Europawahl jetzt ins EU-Parlament wechseln, obwohl die Kommission noch bis November im Amt bleibe.
„Nun hat jedes Mitgliedsland das Recht, für die verbleibenden vier Monate einen neuen Kommissar zu schicken“, sagte der scheidende Kommissionschef. „Das würde den europäischen Steuerzahler pro Kommissar eine Million Euro kosten – für den Umzug, für das Personal und für die lebenslängliche Rente. Die erhält jeder Kommissar, egal, wie lange er im Amt war, weil die Mitgliedstaaten das so entschieden haben. Ich versuche, das zu verhindern.“
Die bisherigen EU-Kommissare Frans Timmermans (Niederlande), Andrus Ansip (Estland), Valdis Dombrovskis (Lettland), Mariya Gabriel (Bulgarien) und Corina Cretu (Rumänien) waren ins Parlament gewählt worden. Ihre Arbeit könne „sehr gut für vier Monate von den anderen Kommissaren mitgemacht werden“, befand Juncker.