Hausdurchsuchung in Österreich

von Redaktion

Attentäter von Christchurch hatte Kontakt zu Rechten in Wien

Wien – Im Zusammenhang mit dem Attentat von Christchurch in Neuseeland mit 50 Toten ist in Österreich die Wohnung des Chefs der rechten „Identitären Bewegung“ durchsucht worden. Das bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums in Wien. Grund sei eine Geldspende des Attentäters Brenton Tarrant über 1500 Euro an die rechte Gruppe Anfang 2018 gewesen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es bestehe ein Anfangsverdacht wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung.

Die Spende von damals sei nach dem Attentat nun zuzuordnen gewesen. „Nun hat sie ein Gesicht bekommen“, sagte ein Behördensprecher. „Das war für uns ausschlaggebend, die Sache zu durchleuchten.“ Die „Identitären“ wenden sich unter anderem gegen „unkontrollierte Massenzuwanderung“. Der Todesschütze von Christchurch ist ein 28 Jahre alter Rechtsextremist aus Australien.

„Identitären“-Chef Martin Sellner erklärte in einem selbst gedrehten Video, er habe mit dem Tatverdächtigen und dem Blutbad in Neuseeland nichts zu tun. Vielmehr habe der 28-jährige Australier mit seiner „unverhältnismäßig hohen Spende“ der Bewegung schaden wollen. Den Betrag werde er einer karitativen Einrichtung spenden.

Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) forderte eine lückenlose Aufklärung. „Jede Verbindung zwischen dem Attentäter von Christchurch zu Mitgliedern der Identitären in Österreich muss restlos und schonungslos aufgeklärt werden“, sagte Kurz. Nach Angaben des Innenministeriums ist der Tatverdächtige auf den Spuren berühmter Schlachten durch Österreich gereist.

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