Das Ende der Zeitumstellung

Die an der Uhr drehen

von Redaktion

CLAUDIA MUSCHIOL

Nun ist es also beschlossene Sache: Das Ende der Zeitumstellung kommt. Bis 2021 hat jetzt jeder EU-Mitgliedsstaat Zeit, herauszufinden, was die jeweils beste Lösung für das eigene Land ist. Ewige „Winter-“, also Normalzeit oder Sommerzeit das ganze Jahr? Das ist die eine Seite. Denn zum anderen stehen die Länder auch vor der Herausforderung, eine möglichst flächendeckende Lösung zu finden, denn sonst droht Europa der Zeitzonen-Flickenteppich, der in vielerlei Hinsicht ins Chaos führen würde.

Allein schon für Deutschland ist die Entscheidung keine leichte. Eine dauerhafte Rückkehr zur Normalzeit würde zum Beispiel bedeuten, dass die Sonne in München am längsten Tag des Jahres künftig statt um 21.17 Uhr schon um 20.17 Uhr untergeht. Adieu laue lange Sommerabende am See. Das Mehr an Freizeitgefühl würden viele schmerzhaft vermissen. Doch auch für die dauerhafte Beibehaltung der Sommerzeit gibt es genug Gegenargumente. Dann nämlich würde in München die Sonne am 21. Dezember erst um 9.01 Uhr aufgehen. Gerade für Schüler ein undenkbarer Zustand.

Bleibt die Frage, ob die EU das Fass mit der Zeitumstellung überhaupt hätte aufmachen müssen? An der Online-Umfrage, bei der die Zeitumstellung von 80 Prozent abgelehnt wurde, haben sich von 512 Millionen EU-Bürgern 4,6 Millionen beteiligt. Die Meinung der schweigenden Mehrheit: unklar. Angesichts der – so oder so – drohenden Konsequenzen, dürfte sich aber so mancher noch umschauen.

Claudia.Muschiol@ovb.net

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