Caracas/Berlin – In Venezuela noch Oppositionsführer, im Ausland schon Staatschef: Der internationale Rückhalt für den selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó wächst immer mehr. Nachdem das Ultimatum an Präsident Nicolás Maduro abgelaufen ist, haben Deutschland und eine Reihe weiterer europäischer Länder den jungen Abgeordneten als rechtmäßigen Übergangsstaatschef anerkannt.
Mehrere EU-Staaten hatten Maduro dazu aufgefordert, freie und faire Neuwahlen auszurufen. Der umstrittene Machthaber ließ die Frist am Wochenende verstreichen. „Europa muss eine Position der Ausgewogenheit behalten, des Respekts und der Zusammenarbeit, um zum Frieden in Venezuela beizutragen“, sagte Maduro in einem Interview des italienischen Senders Sky TG24. Die Opposition rief er erneut zu Gesprächen auf. Italien hatte wegen Unstimmigkeiten in seiner Regierung einen gemeinsamen europäischen Aufruf blockiert. Auch Russland kritisierte die europäischen Staaten für die klare Positionierung pro Guaidó.
Vertreter des venezolanischen Oppositionspolitikers werden in der kommenden Woche in Washington eine internationale Geberkonferenz zugunsten des südamerikanischen Landes abhalten. Die Konferenz am 14. Februar habe zum Ziel, humanitäre Hilfe für Venezuela zu organisieren.