Es könnte eine der wichtigsten Reisen sein, die Papst Franziskus in seinem Pontifikat in die Welt hinaus führt: Erstmals besucht ein Papst die Arabische Halbinsel – und dabei eine interreligiöse Konferenz, wo er mit Islamgelehrten und jüdischen Rabbinern zusammentraf.
In Abu Dhabi redete der Papst den Vertretern der anderen Religionen ins Gewissen: Nur gemeinsam kann Frieden auf der Welt gelingen. Es ist eine Gratwanderung, auf die sich Franziskus begeben hat. Einerseits fordert er zu einem gemeinsamen Eintreten für Frieden und gegen jegliche Form von religiösem Fundamentalismus, Krieg und Wettrüsten auf. Andererseits mahnt er die Einhaltung von Menschenrechten, Toleranz und Religionsfreiheit an – Werte, die auf der Arabischen Halbinsel längst nicht überall verankert sind. So wird die Religionsfreiheit von Christen in einigen Ländern nach wie vor stark eingeschränkt.
Die heikle Mission zeigt: Der interreligiöse Dialog ist wichtiger denn je. Die katholische Kirche kann es sich nicht leisten, nur um sich selbst zu kreisen. Im Kampf gegen Fundamentalismus, Terrorismus und Krieg wird eine starke christliche Stimme gebraucht. Die katholische Kirche muss ihre innerkirchlichen Probleme rasch lösen, damit sie sich mit ganzer Kraft ihrer weltweiten Aufgabe als Friedensmittlerin widmen kann. Eine Aufgabe ganz im Sinne des Religionsstifters.
Claudia.Moellers@ovb.net