Wichtiger Partner Japan

von Redaktion

Merkel sucht auf ihrer Reise einen Verbündeten gegen Trump

Berlin/Tokio – Mit einem zweitägigen Besuch in Japan will Kanzlerin Angela Merkel heute und morgen ein Signal für multilaterale Krisenlösungen und freien Welthandel senden. In der Hauptstadt Tokio ist nach der Ankunft heute ein Gespräch mit Ministerpräsident Shinzo Abe geplant. Dabei dürften auch aktuelle Themen wie die Aufkündigung des INF-Vertrags zum Verzicht auf atomar bewaffnete Mittelstreckenwaffen zwischen den USA und Russland sowie die Lage in Venezuela zur Sprache kommen. Die Kanzlerin war zuletzt 2015 zu einem bilateralen Besuch in Japan.

Deutsche Regierungskreise betonen, angesichts der schwierigen weltpolitischen Rahmenbedingungen mit Konflikten zwischen den USA, China und Russland solle von dem Besuch das Signal einer engen Partnerschaft ausgehen. Beide Länder stehen vor ähnlichen Herausforderungen beim demografischen Wandel, der Digitalisierung und der Energieversorgung. Deutschland und Japan verbinde eine Wertepartnerschaft – man teile grundlegende Überzeugungen wie das Bekenntnis zu Multilateralismus, Demokratie und freien Handel. Dies könnte auch als Zeichen in Richtung von US-Präsident Donald Trump gewertet werden, der auf einen nationalistischen Kurs und Protektionismus setzt. Abe dürfte sich angesichts der anhaltenden territorialen Konflikte mit China im Ost- und Südchinesischen Meer von Merkel ein Signal der Unterstützung erhoffen.

Am Dienstag ist ein Treffen der Kanzlerin mit Kaiser Akihito geplant – Merkel kommt zum dritten Mal mit ihm zusammen. Der 85-Jährige wird am 30. April abdanken.

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