München – Gerade erst hatte ihn Altkanzler Gerhard Schröder in einem denkwürdigen „Spiegel“-Interview als den vielleicht begabtesten Politiker in der SPD geadelt, da tat Sigmar Gabriel im Münchner Literaturhaus auch schon kund, welche Richtung er seiner Partei empfiehlt. Die SPD müsse vom „elitären Akademiker-Ross“ herunterkommen, sagte der einstige Vizekanzler und Parteichef laut Teilnehmern bei einer Veranstaltung mit dem Münchner SPD-Bundestagsabgeordneten Florian Post. Es müsse auch wieder möglich sein, dass ein SPD-Mitglied sagt, „ich esse gerne Wurst, schaue gerne RTL-Soaps, und rauche gerne“. Bei den Sozialdemokraten würde sich aber in einem solchen Fall heute eher die Frage stellen, ob man diese Person gleich rauswerfe, oder ob man versuche, sie zu erziehen.
Darüber hinaus sprach der ehemalige Außenminister dann aber vor allem über internationale Herausforderungen. Parteichefin Andrea Nahles erwähnte er nicht.