CLAUDIA MÖLLERS
Wer eine wirkungsvolle Therapie gegen Kirchenaustritte präsentieren kann, dem dürfte zumindest die Prüfung eines Seligsprechungsverfahrens in der katholischen Kirche sicher sein. Jahr für Jahr gibt es Studien und Umfragen zur Kirchenbindung. Sowohl in der evangelischen Kirche als auch bei den katholischen Schwestern und Brüdern.
Dass die Zahlen immer weiter nach unten gehen, ist keine Neuigkeit, sondern traurige Tatsache. Jetzt hat eine katholische Unternehmensberatung untersucht, warum Menschen in der Kirche bleiben. Und Belege für die altbekannte These gefunden, dass die große Mehrheit der Katholiken nach wie vor Halt im Glauben findet, aber die katholische Kirche nicht mehr als moralischen Kompass fürs eigene Leben ansieht. Als Anlaufstelle bei persönlichen Problemen sind Seelsorger nicht mehr gefragt. Alarmierende Zahlen, die den Reformbedarf in der Kirche unter Beweis stellen.
Die Menschen wollen durchaus über Religion, Gott und den Sinn des Lebens sprechen. Sie wünschen sich glaubhafte Seelsorger im wahrsten Sinne des Wortes. Männer und Frauen, die die christlichen Werte leben. Sie wollen keine Moralpredigten von Kirchenfürsten, die den Ansprüchen ihrer Predigten selber nicht gerecht werden, sondern eine geistige Heimat. Noch bleibt ein Großteil der Katholiken aus Tradition in der Kirche. Jesus steht bei den Menschen nach wie vor hoch im Kurs, die Institution muss dringend nacharbeiten.
Claudia.Moellers@ovb.net