Terroranschlag in Teheran

von Redaktion

29 Tote bei Militärparade – Iran bestellt drei EU-Botschafter ein

Teheran – Bei einem der schwersten Anschläge im Iran seit Jahren sind am Samstag mindestens 29 Menschen getötet worden. Weitere 57 Menschen seien bei der „terroristischen Attacke“ während einer Militärparade verletzt worden, meldete das iranische Staatsfernsehen. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag. Irans Präsident Hassan Ruhani drohte mit einer „vernichtenden Antwort“ auf die Attacke, für die seine Regierung die USA mitverantwortlich machte.

Iranischen Medienberichten zufolge schossen während der Parade in der südwestlichen Stadt Ahwas uniformierte Männer in die Zuschauermenge. Anschließend hätten die Angreifer versucht, auch auf die Tribüne für offizielle Besucher zu feuern. Daraufhin hätten Sicherheitskräfte zurückgeschossen.

Drei Angreifer seien vor Ort getötet worden, der vierte sei nach der Festnahme seinen Verletzungen erlegen, sagte Militärsprecher Abolfasl Schekartschi. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei bezeichnete den Anschlag als „Fortsetzung der Verschwörung von Regierungen aus der Region, die von den USA bezahlt werden“ und die versuchten, die Unsicherheit im Land zu erhöhen.

In einer ersten Reaktion bestellte Teheran laut Irna die Botschafter Dänemarks und der Niederlande sowie den britischen Geschäftsträger ein. Teheran habe dagegen protestiert, dass die jeweiligen Länder „einige Mitglieder der Terrorgruppe beherbergen, die den terroristischen Anschlag begangen haben“. Es sei „inakzeptabel, dass die Europäische Union die Mitglieder dieser terroristischen Gruppen nicht auf ihre schwarze Liste setzt“, erklärte das Außenministerium.

Insgesamt ist die Lage unübersichtlich: Meldungen, der wegen der Finanzkrise unter Druck stehende Handelsminister sei zurückgetreten, wurden am Sonntag dementiert.

Artikel 4 von 14