Der Öko-Trend und seine Folgen

Bio ist nicht gleich Bio

von Redaktion

Der Bio-Marktführer in Deutschland heißt: Aldi. Während sich die Anhänger der ökologischen Landwirtschaft einst vor allem im Naturkostladen des Vertrauens trafen, wird mittlerweile das meiste Geld für Bio-Produkte beim Discounter ausgegeben. Das hat Folgen. Der Preisdruck steigt. Nicht nur bei den Bauern, die plötzlich auch bei Bio-Produkten hart verhandeln müssen, um einen angemessenen Erlös zu erzielen. Auch beim Naturkostladen an der Ecke, dem die Kunden wegrennen, weil es das Bio-Dinkelmehl jetzt auch beim Discounter gibt.

Klingt auf den ersten Blick ernüchternd – und trotzdem ist der Trend grundsätzlich zu begrüßen. Denn lange hat der Verbraucher laut eine Ökologisierung der Landwirtschaft gefordert, dafür aber kaum den Geldbeutel gezückt. Das hat sich geändert. Mit der neuen Nachfrage müssen sich Einzelhändler und Bauern nun arrangieren. Der kleine Naturkostladen, indem er verstärkt auf Spezialprodukte setzt, die der Discounter nicht führt. Und der Landwirt, indem er dem Kunden erklärt, warum der Kauf einer Öko-Kartoffel vom Nachbarhof sinnvoller sein kann als der einer importierten Bio-Knolle aus Ägypten.

Dominik Göttler

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