Geht es unserem Baby gut? Diese Frage stellen sich alle werdenden Eltern. Die Pränataldiagnostik, also die vorgeburtliche Untersuchung in der Schwangerschaft, liefert darauf Antworten – und manchmal stellt sie Mütter und Väter vor ein unvorstellbares Dilemma: nämlich dann, wenn ihr Kind behindert ist. Abtreiben oder nicht? Das ist eine der schwersten Entscheidungen überhaupt. Am Ende bleiben immer Zweifel.
Dennoch: Jeder muss persönlich für sich festlegen, was hier „richtig“ oder „falsch“ ist. Öffentliche Verurteilungen sind daher fehl am Platz. Natürlich darf man der Pränataldiagnostik kritisch gegenüberstehen, sie gar ablehnen. Zugleich muss man aber respektieren, wenn jemand nun mal ganz anders darüber denkt.
Jetzt steht fest: Untersuchungen des Blutes Schwangerer können Trisomie 21, das Down-Syndrom, zu mehr als 99 Prozent sicher bestimmen. Kritiker sehen darin ein Selektionsinstrument. Die Wahrheit ist: Mütter, die diesen Test machen lassen, haben sich längst für die Pränataldiagnostik entschieden. Mit all ihren Folgen. Aber: Dank dieses Tests setzen sie ihr Ungeborenes keinem Risiko aus – anders als etwa bei einer Fruchtwasseruntersuchung, die Fehlgeburten auslösen kann.
Barbara Nazarewska
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