FIFA vor nächster WM-Vergabe

In der Zwickmühle

von Redaktion

Sportpolitik ist langweilig? Nein, sie kann ziemlich saftig sein. Bei der FIFA zum Beispiel. Der Fußball-Weltverband hat alles durch, was einen erfolgreichen Fernsehthriller (Dieter-Wedel-Mehrteiler) ausmachen würde. Gier, Korruption und Sex sicher auch.

Der Tag vor WM-Anpfiff in Moskau wird der Sportpolitik gehören. Auf ihrem Kongress vergibt die FIFA – nun in einem transparenteren und demokratischeren Verfahren – das große Turnier 2026. Und sie weiß schon jetzt: Es kann keine gute Entscheidung geben.

Die WM dem Dreierbündnis aus USA, Kanada, Mexiko zu überlassen würde zunächst einen Triumph für zwei Personen bedeuten, deren Einfluss man gerne eingeschränkt sähe: den US-Präsidenten Donald Trump und den FIFA-Boss Infantino, der die WM 2026 auf einem großen Markt braucht, um in seinem Amt zu überleben. Infantino ist kein besserer Präsident geworden, als es sein Vorgänger Sepp Blatter war.

Also Marokko wählen? Kann man tun, werden viele tun, aus Trotz. Nur: Wie sollen die Nordafrikaner das schaffen, ein Turnier für dann 48 Länder zu organisieren? Willkommen in der Zwickmühle, FIFA!

Günter Klein

Sie erreichen den Autor unter

Guenter.Klein@ovb.net

Artikel 10 von 14