Asylbewerber tötet 14-Jährige

Grelles Licht

von Redaktion

Wo viele junge Männer sind, passieren mehr Gewalttaten, erklären Kriminologen das Phänomen der Flüchtlingskriminalität. Das ist zwar nicht falsch. Doch können Polizei und Politik nicht mehr mit lapidarer Statistik hantieren, wenn ein Mord wie jener an einem 14-jährigen Mädchen in Wiesbaden durch einen 20-jährigen abgelehnten Asylbewerber aus dem Irak die Gesellschaft erschüttert.

Das gilt umso mehr, als nach Freiburg und Kandel dieser Fall ein weiteres grelles Licht auf lange bekannte Schwächen der deutschen Asylpolitik wirft. Es ist den Bürgern schwer zu vermitteln, dass ein wiederholt als gewalttätig aufgefallener „Schutzsuchender“ sich eineinhalb Jahre nach Ablehnung seines Antrags noch immer im Land aufhalten und die Gerichte beschäftigen konnte. Kriminologen warnen seit Langem, dass von abgelehnten Asylbewerbern ein Sicherheitsrisiko ausgeht. Bei ihnen gesellt  sich zum Frust über das Gastland das Gefühl, nicht mehr viel zu verlieren zu haben.

Warum der Iraker trotz seines langen Sündenregisters nicht in Abschiebehaft genommen wurde, ist erklärungsbedürftig. In Erklärungsnot bringt der Fall aber auch die Gegner der von Bundesinnenminister Seehofer geplanten Ankerzentren. Deren Ziel ist es ja gerade, die Asylverfahren für Flüchtlinge mit geringer Bleibeperspektive zu straffen und abgelehnte Bewerber rascher als bisher in ihre Heimatländer zurückzuführen – in einer Frist jedenfalls, die deutlich unter den zweieinhalb Jahren liegt, die der spätere Mörder von Wiesbaden in Deutschland bleiben konnte.

Georg Anastasiadis

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