Vermummte belagern Polizisten-Haus

von Redaktion

Entsetzen über Aktion von Linksautonomen in Niedersachsen

Hitzacker – 60 teils vermummte Demonstranten aus der linken Szene haben im niedersächsischen Hitzacker das Haus eines Polizisten belagert und damit bundesweit Empörung ausgelöst. Sie tackerten unter anderem ein Banner am Carport fest und machten lautstark Stimmung.

Die Demonstranten waren vor das Haus gezogen, weil der Polizeibeamte auch für Ermittlungen bei politischen Straftaten zuständig ist. Der Polizist selbst war nicht zu Hause, seine Frau und seine beiden Kinder schon. Nachbarn alarmierten am Freitagabend die Polizei, die drei Demonstranten in Gewahrsam nahm. Inzwischen sind alle wieder auf freiem Fuß, sagte Polizeisprecher Kai Richter am Pfingstmontag.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) kritisierte den Aufmarsch scharf. „Ich bin absolut davon entsetzt. Das ist eine unfassbare Grenzüberschreitung“, schrieb Pistorius auf Facebook. „Wenn der Name und die Adresse dieses Beamten aus Hitzacker auf einschlägigen Seiten der linksautonomen Szene veröffentlicht werden und er dann zu Hause mit seiner Familie Opfer einer solchen Bedrohungslage wird, können wir das nicht hinnehmen und müssen reagieren.“

Nach Darstellung der Demonstranten handelte es sich um ein „spontanes Straßenmusikkonzert“. Der Einsatz der Polizei sei „brutal“ und „unverhältnismäßig“ gewesen.

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