Syriens Armee in Bereitschaft

von Redaktion

Frankreich und USA drohen Assad-Regime – Sicherheitsrat uneinig

New York/Damaskus – Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien sind rivalisierende Resolutionsentwürfe im UN-Sicherheitsrat gescheitert. Zunächst verhinderte Russland per Veto einen Entwurf der USA zu der Frage, wie der Einsatz von Chemiewaffen in Syrien untersucht werden soll. Danach stimmten unter anderem die USA und Großbritannien gegen einen russischen Entwurf.

„In erster Linie ist es ein sehr trauriger Tag für die Menschen in Duma, die jetzt ohne den Schutz sind, die das internationale System für sie entworfen hatte“, sagte die britische UN-Botschafterin Karen Pierce. Russland warf dem Westen dagegen vor, Syrien schon jetzt zu beschuldigen.

Frankreich droht in der Krise derweil mit einem Militärschlag. Es seien Angriffe auf „chemische Kapazitäten“ des Regimes von Baschar al-Assad möglich, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Eine Entscheidung falle zeitnah. Macron hatte bereits mehrfach den Einsatz von Chemiewaffen als „rote Linie“ bezeichnet. Auch in den USA wurden Spekulationen über einen Militärschlag gestreut. Die syrische Armee und ihre Verbündeten wurden daher in Alarmbereitschaft versetzt. Mehrere Stützpunkte seien zudem vorsorglich geräumt worden, berichtete die in London ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Die Rebellen ziehen sich nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff weiter aus der Stadt Duma zurück. Innerhalb von 24 Stunden hätten über 3600 Kämpfer und Angehörige die Stadt in der Region Ost-Ghuta verlassen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Hilfsorganisation Weißhelme korrigierte genannte Opferzahlen zu dem Angriff deutlich nach unten. Nach Konsultationen mit Krankenhäusern könnten 42 Tote bestätigt werden. Zunächst hatte die Organisation von mehr als 150 Opfern gesprochen. Die UN spricht von derzeit 49 Toten, die USA von 85.

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