Anti-Waffen-Proteste in den USA

Kollektiver Aufschrei

von Redaktion

Millionen Menschen – vor allem Jugendliche – haben durch die Massen-Demonstrationen in vielen US-Städten erkennen lassen: Die Bedrohung durch Waffengewalt und Amokläufe mit zahlreichen Opfern ist dabei, eine Generation zu vereinen und neu zu definieren. Die Furcht bei diesen jungen Menschen ist real – und kann auch nicht durch absurde Vorschläge wie die von Präsident Donald Trump gestützte Idee beerdigt werden, Lehrer zu bewaffen und ihnen damit den Auftrag zu geben, als Bollwerk gegen Angreifer zu dienen.

Die Proteste ähnelten von ihrem Umfang her sogar den Antikriegs-Demonstrationen gegen das Vietnam-Engagement der USA vor fast 50 Jahren. Diesmal stehen die Chancen gut, dass der nahezu kollektive Aufschrei von Amerikas Jugend die Politik zu Änderungen zwingen wird. Bei den Kongress-Zwischenwahlen im November droht die Abstrafung jener Volksvertreter, die sich weiter einer Verschärfung des liberalen Waffenrechts verweigern und darauf setzen, dass die Empörung wie bei vorausgegangenen Massakern schnell abklingen wird. Doch das dürfte eine Fehleinschätzung sein. Auch US-Präsident Trump ist angesichts der bisher eher halbherzigen Maßnahmen gefordert.

Das gilt auch für die Kernfrage, der gerne in der Debatte ausgewichen wird: Was soll eigentlich mit den rund 300 Millionen Waffen geschehen, die in den USA bereits in Umlauf sind?

Friedemann Diederichs

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