Bad Windsheim – Die FDP im Freistaat will im bevorstehenden Landtagswahlkampf mit einem Kitapflichtjahr, einer völligen Freigabe der Ladenschlusszeiten und einem Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz bei den Wählern punkten. Mit diesen und anderen Maßnahmen eines Bildungspakets wolle die FDP künftig für mehr Bildungsgerechtigkeit in Bayern sorgen, sagte der FDP-Landtagsspitzenkandidat, Martin Hagen, beim Landesparteitag am Samstag im mittelfränkischen Bad Windsheim. „Die Entscheidung, welche Schule ein Kind besucht, muss von seinem Talent und nicht von dem Geldbeutel der Eltern abhängen.“ Der 36-Jährige war zuvor mit großer Mehrheit der mehr als 400 Delegierten zum Spitzenmann für die Landtagswahl im Herbst gewählt worden. Die Wahl war nur noch Formsache, nachdem Hagen sich in einer Urwahl gegen Ex-Landeschef Albert Duin durchgesetzt hatte.
Hagens Antrittsrede war von zahlreichen Seitenhieben auf den einstigen Koalitionspartner CSU geprägt. Der Partei des neuen Ministerpräsidenten Markus Söder verhieß Hagen mit dem Urnengang im Herbst das Ende ihrer Alleinherrschaft. Dabei verglich der Freidemokrat das Schicksal der CSU mit dem des Handy-Herstellers Nokia. Bayern gehe es heute keineswegs schlecht. „Das war bei Nokia vor zehn Jahren auch so“, sagte er. Heute habe aber kaum noch einer ein Nokia-Handy. „Das zeigt, wie schnell man heute als Marktführer absteigt.“
Der CSU-Generalsekretär Markus Blume wies die Äußerung des FDP-Spitzenkandidaten umgehend zurück. „Wer in Berlin kneift, braucht in Bayern nicht die Backen aufblasen.“ dpa