Cambridge Analytica

Brexit-Kampagne im Visier

von Redaktion

London – Einem Bericht des britischen „Observer“ zufolge hat die im Skandal um unerlaubte Wahlwerbung für Donald Trump unter Druck geratene Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica auch im Brexit-Referendum über Umwege eine Rolle gespielt.

Cambridge Analytica (CA) ist demnach eng mit dem kanadischen Datenanalyse-Unternehmen AggregateIQ (AIQ) verbunden, das maßgeblich an der Kampagne zum EU-Austritt von Außenminister Boris Johnson, „Vote Leave“, beteiligt war. Beide Firmen und das Wahlkampfteam bestreiten das allerdings. Der „Observer“ beruft sich auf den ehemaligen CA-Mitarbeiter Christopher Wylie, der den Skandal um unrechtmäßig erlangte Facebook-Daten mit seinen Enthüllungen ins Rollen gebracht hatte. Laut Wylie wurde AIQ mit seiner Hilfe gegründet und zeitweise intern als Abteilung von Cambridge Analytica bezeichnet.

Das Unternehmen widerspricht dem. Unbestritten ist die erhebliche Rolle, die AIQ im Brexit-Wahlkampf spielte.

Auch ein anderes Thema lässt das Königreich nicht los: der Giftanschlag auf Sergej Skripal: Der ehemalige Doppelagent hat einem Freund zufolge vor einigen Jahren ein Gnadengesuch an den russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet. Skripal habe ihm dies 2012 in einem Telefonat berichtet, sagte sein Schulfreund Wladimir Timoschkow in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der BBC.

Skripals Ziel war es demnach, seine Verwandten in Russland zu besuchen. Die russische Botschaft in London dementierte den Bericht umgehend.

Artikel 3 von 15