Baden-Württemberg

Terrorverdächtiger lange observiert

von Redaktion

29-jähriger IS-Unterstützer plante in Karlsruhe Anschlag mit Auto

Karlsruhe – Die Sicherheitsbehörden haben den in Karlsruhe gefassten Terrorverdächtigen über längere Zeit observiert. Dabei kam heraus, dass Dasbar W. (29) seit Ende August die Örtlichkeiten rund um das Karlsruher Schloss auskundschaftete. Der Freiburger, dessen Eltern Iraker sind, erwog nach Ermittlungen der Bundesanwaltschaft, mit einem Kraftfahrzeug in die Stände rund um die dortige Eisfläche zu fahren. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft.

Laut Bundesanwaltschaft ist der Mann verdächtig, als Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) eine schwere staatsgefährdende Straftat vorbereitet zu haben. Zudem wird dem 29-Jährigen vorgeworfen, IS-Propaganda-Videos erstellt und diese im Internet verbreitet zu haben. In den Jahren 2015 und 2016 soll er in den Irak gereist sein. Dort schloss er sich laut Ermittlungen dem IS an und wurde an Schusswaffen ausgebildet. Er habe für die Miliz in der irakischen Stadt Erbil Anschlagsziele ausgespäht. Seit September habe er sich in Deutschland vergeblich bei Paketdiensten um eine Anstellung als Fahrer beworben.

Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) wertete die Festnahme als Schlag gegen den Islamismus. „Wir hatten es mit einer sehr ernsten Bedrohung zu tun, der wir mit Wachsamkeit begegnet sind.“

70 Spezialkräfte durchsuchten auch die Wohnung des Terrorverdächtigen. Nun soll das Umfeld beleuchtet werden, ob den Verdächtigen im Hintergrund jemand anleitete und unterstützte. Dasbar W. war erstmals im Zusammenhang mit der islamistischen „Lies!“-Aktion aufgefallen. Die Verteilung in Innenstädten war die größte und aufwendigste Werbeaktion von Salafisten in Deutschland.

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