Jemens Ex-Präsident ist tot

von Redaktion

Ali Abdullah Saleh wurde von schiitischen Huthi-Rebellen getötet

Sanaa – Nur wenige Tage nach seinem überraschenden Kurswechsel in Jemens Bürgerkrieg ist Ex-Langzeitherrscher Ali Abdullah Saleh von seinen früheren Verbündeten getötet worden. Kreise aus Salehs Partei erklärten am Montag, nahe der Hauptstadt Sanaa habe eine Kugel der schiitischen Huthi-Rebellen den Kopf des früheren Präsidenten getroffen, wie der TV-Sender Al-Arabija meldete.

Aus Huthi-Kreisen hieß es, Saleh sei bei Zusammenstößen mit den Rebellen ums Leben gekommen. Der Anführer der Rebellen, Abdel Malik al-Huthi, erklärte in einer TV-Ansprache, es sei eine „große Verschwörung“ zwischen Saleh und dem von Saudi-Arabien geführten Militärbündnis zum Scheitern gebracht worden. Im Internet kursierte ein Video, das den Leichnam des Ex-Staatschefs zeigen soll. Beobachter gingen davon aus, dass es sich dabei tatsächlich um die sterblichen Überreste Salehs handelte.

Die Vorgänge im Jemen seien „zutiefst verstörend“, ließ UN-Generalsekretär António Guterres in New York über seinen Sprecher ausrichten. Der Tod von Saleh „fügt eine neue Ebene der Komplexität zu einer jetzt schon schwierigen Situation hinzu“ und „eine neue Ebene des Leidens, besonders für die Menschen in Sanaa“.

Der 75-jährige Saleh hatte als Präsident über mehr als drei Jahrzehnte die Politik des bettelarmen Landes bestimmt. 2012 wurde er im Zuge der Aufstände in der arabischen Welt nach Massenprotesten und monatelangen Machtkämpfen gestürzt. Trotzdem blieb Saleh einer der einflussreichsten Politiker des Landes. Große Teile der Armee leisteten ihm weiter Gefolgschaft. In den vergangenen Jahren gingen Saleh und seine Anhänger an der Seite der schiitischen Huthi-Rebellen gegen die international anerkannte Regierung vor.

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