Linke: Auferstehen aus Ruinen?

von Redaktion

Paris – Von den 20 Prozent der SPD in Umfragen kann Frankreichs Linke derzeit nur träumen. Die Sozialistische Partei (PS) liegt seit ihrem Debakel bei der Präsidentschaftswahl in Trümmern, Staatschef Emmanuel Macron hat mit seinem sozialliberalen Programm viele Anhänger abgefischt. Nun versucht sich ausgerechnet ein Gescheiterter als Hoffnungsträger: Der unterlegene Präsidentschaftskandidat Benoît Hamon stellt am Samstag eine neue Bewegung vor, mit der er sein Lager europäisch aufstellen und aus der Krise führen will.

Nicht weniger als den „Wiederaufbau der Linken“ hat Hamon versprochen. Den Sozialisten, denen er 30 Jahre lang angehörte, hat der frühere Bildungsminister bereits Anfang Juli den Rücken gekehrt. Seine „Bewegung 1. Juli“ hat nach seinen Angaben inzwischen 40 000 Anhänger. Rund 2000 von ihnen werden am Samstag in Le Mans südwestlich von Paris erwartet.

„Zwischen Neoliberalismus und Nationalismus ist ein weites politisches Feld“, sagt Hamon. Ein Feld, das der 50-Jährige neu bestellen will. Neoliberal – damit meint Hamon Staatschef Macron. Er gilt den Linken als „Präsident der Reichen“, der den Kündigungsschutz gelockert hat und die Vermögenssteuer abschaffen will. Und nationalistisch ist Marine Le Pen, die derzeit um eine Neuaufstellung ihres Front National ringt.

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