Anstehen für eine Schultasche

von Redaktion

VON KATHRIN BRAUN

In einer Woche geht die Schule wieder los – doch die Vorfreude wird bei vielen Münchnern von Geldsorgen überschattet. Die Münchner Tafel hat deshalb gemeinsam mit Amazon und der Stadt heuer wieder eine Hilfsaktion gestartet. Rund 2000 fertig gepackte Rucksäcke verteilt die Tafel an mehreren Ausgabestellen. 400 allein am Freitag an der Großmarkthalle in Sendling – der Ansturm war so groß, dass die Helfer kaum hinterherkamen.

Schulranzen: 200 Euro. Federmäppchen: 20 Euro. Buntstifte: 13 Euro. Dazu Hefte, Zirkel, Füller, Radiergummi, Schere, Spitzer … Kaum zu stemmen für die vielen Familien, die sehnsüchtig auf einen der blauen Rucksäcke warteten. Während die Sonne bei knapp 30 Grad auf die Bedürftigen prallte, lobten Tafel-Vorsitzende Hannelore Kiethe und Stadtpolitiker wie Manuel Pretzl (CSU) wortreich die Hilfsaktion. „Der Schulstart ist für Familien mit finanziellen Schwierigkeiten mit großen Herausforderungen verbunden“, sagte Pretzl. Bei diesen Familien war jedenfalls die Freude groß, als Fußballidol und Tafel-Helfer Paul Breitner seine Rede abkürzte und sagte: „Ich bin hier, um Rucksäcke zu verteilen. Und das machen wir jetzt auch!“

Mit Gutscheinen, die die Tafel ausgegeben hatte, eilten viele Kinder zu den Helfern – und schlossen wenige Augenblicke später glücklich ihren blauen Rucksack in die Arme. Doch nicht alle Hoffnungen wurden erfüllt. Einige Familien mit mehreren Kindern hatten nur einen Gutschein – und bekamen dementsprechend nur einen Rucksack.

„Wir haben versucht, die Rucksäcke so gerecht wie möglich zu verteilen“, sagt Tafel-Sprecherin Angela Zacher. „Leider gab es Kommunikationsprobleme, weil wir schon eine Schulranzen-Aktion für jüngere Kinder hatten. Die Rucksäcke waren eigentlich für die etwas älteren gedacht.“ Wie auch immer: Die Aktion hat viele Kinder glücklich gemacht.

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