„Achtungserfolg“ für Hermann Brem

von Redaktion

Bei seiner Kandidatur für den Landesvorsitz erhält der Münchner Grünen-Politiker mehr als ein Drittel der Stimmen

Von der Führungsspitze der Münchner Grünen hatte sich Hermann Brem im Sommer 2017 zurückgezogen – nun wollte er den Vorsitz auf Landesebene. Doch daraus wurde nichts. Beim Parteitag der bayerischen Grünen im mittelfränkischen Bad Windsheim unterlag Brem (57) dem bisherigen Landeschef Eike Hallitzky (59). Auf Brem entfielen 110 von 313 Stimmen. Für Hallitzky votierten 194 Delegierte. Neben Hallitzky bleibt Sigi Hagl Co-Vorsitzende der bayerischen Grünen. Allerdings nur bis Oktober. Dann will sie sich mit aller Kraft der Oberbürgermeister-Kandidatur in ihrer Heimatstadt Landshut widmen.

Brem war im Juli 2017 nach drei Jahren an der Stadtspitze der Grünen zurückgetreten. Offiziell aus persönlichen und beruflichen Gründen. Doch der Personalberater hatte damals auch durchklingen lassen, dass er über manche Entwicklung in der Stadtpartei frustriert sei. Brem rückte dennoch nie in den Hintergrund. Erst Ende November hielt der ehemalige Vorsitzende bei der Stadtversammlung der Grünen eine impulsive Rede. Anfang Januar machte er dann seine landespolitischen Ambitionen publik. Brem sagte bei dieser Gelegenheit, die Entscheidung zurückzutreten sei ein Fehler gewesen. Die Arbeit in der Partei mache ihm viel Spaß. Er sehe eine spannende Aufgabe darin, für den Landesvorsitz zu kandidieren.

Bei seiner Bewerbungsrede in Bad Windsheim betonte Brem, der Erfolg der Landtagswahl sei „kein Hype oder eine Welle“ gewesen. Grüne Politik sei angesichts der Klimabedrohung eine Jahrhundertaufgabe. Die Grünen müssten auch den Ehrgeiz haben, die Nummer eins in Bayern zu werden, erklärte der Münchner. Nach der Wahl am Sonntag sagte Brem, er könne „mit dem Ergebnis gut leben“. Mehr als ein Drittel der Stimmen gegen einen Amtsinhaber zu erreichen, sei ein „großer Achtungserfolg“. Er habe viele positive Rückmeldungen von der Basis erhalten. Er werde weiter aktiv bei den Grünen mitarbeiten – auf Landes- und auf Stadtebene. KLAUS VICK

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