München hat deutschlandweit eine der höchsten Stickoxidbelastungen. Die Gründe dafür liegen zu einem Gutteil am Autoverkehr, insbesondere an den Abgasen von Dieselfahrzeugen. Das Bündnis für saubere Luft in München fordert daher schon seit zwei Jahren den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie mehr Platz für Radler. Der Münchner Stadtrat hatte bereits seine Absicht für eine Verkehrswende erklärt. Doch seitdem sei nichts passiert, kritisiert Bündnis-Sprecher Hermann Brem. „Wir wollen endlich Taten sehen, statt nur leere Versprechen. Schließlich geht es hier um das Wohl von der Umwelt und uns allen.“
Mitglieder des Bündnisses, zu dem auch die Umweltorganisation Green City gehört, hatten sich gestern auf dem Marienplatz eingefunden, um unter dem Motto „Liebt dich deine Stadt?“ erneut auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Ort und Zeit waren wohl gewählt, denn im Rathaus wurde der Stadtrat wenig später informiert, dass die Verwaltung das Netz zur Messung der Stickoxidwerte ausbaut. In Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst wird nun an 40, statt wie bisher an 20 Stellen, gemessen.
Im Plenum entwickelte sich dazu eine Grundsatzdebatte, die Bayernpartei beantragte gar, alle Messungen auszusetzen. Denn renommierte Pneumologen hatten gesagt, die EU-Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide seien nicht haltbar. OB Dieter Reiter (SPD) sah es pragmatisch: Die Messstellen könne man ruhig erweitern. Sie seien schließlich auch für jene unschädlich, die glauben, „dass man durch das Schnüffeln am Auspuff gesünder wird“. pah, ska