meisterfeier auf dem marienplatz

Ein letztes „Jupp, Jupp, Jupp“

von Redaktion

15 000 Fans feiern auf dem Marienplatz vor allem den Mann, der der Bayern-Elf ein neues Profil gegeben hat

Die ganz große Party war es nicht, konnte es auch nicht werden. Statt Triple nur Meister. Das bittere Aus gegen Real Madrid in der Champions League und die finale Watschn gegen Eintracht Frankfurt waren schon noch in den Gesichtern der Bayern-Profis abzulesen. Trotzdem feierten rund 15 000 Fans auf dem Marienplatz ihre Mannschaft – vor allem Trainer Jupp Heynckes, der die Mannschaft neu geformt hatte und nun endgültig in den Ruhestand geht. „Jupp, Jupp, Jupp“, schallte es hinauf auf den Rathaus-Balkon. Wir haben mit Fans gesprochen, woher sie kommen und was sie vom neuen Trainer Niko Kovac, der von Eintracht Frankfurt zu den Bayern wechselt, erwarten.

von achim schmidt

1 Julia Belyanskaya (34), Fitnessgerätehändlerin aus Moskau: „Eigentlich bin ich hier auf einem Business-Trip. Doch dann habe ich von der Meisterfeier der Bayern erfahren. Nun bin ich seit 11 Uhr hier, um ja nichts zu verpassen. Ich bin seit zehn Jahren Bayern-Fan. Warum? Weil sie einfach die Besten sind, oder wie wir in Russland sagen, die Bayern sind echte Maschinen.“

2 Dani (40) und Ramona (29) Hilgors, beide Maschinenführer aus Belgien: „Wir sind wegen der Meisterfeier hier angereist, 700 Kilometer. Doch das ist es wert. Jetzt sind wir seit 8.30 Uhr am Marienplatz. Wir wollten die besten Plätze haben, und die haben wir bekommen. Bayern-Fans sind wir, seit wir Kinder sind. Das liegt in der Familie. Niko Kovac ist ein Guter. Aber mal schauen, wie er mit dem Druck hier klarkommt. Die nächste Saison wird nicht einfach werden.“

3 Robert Wenzel (52) aus Korntal bei Stuttgart, Holzfachwerker: „Ich bin Bayern-Fan, seit ich ganz klein bin. Und seit acht Jahren komme ich alle zwei Wochen her, da bin ich bei jedem Heimspiel. Ich bin gespannt auf die neue Saison und auf Niko Kovac. Aber einschätzen kann ich ihn noch gar nicht. Genaueres wird man erst nach den ersten Spielen sehen. Gestern war ich übrigens beim Pokalfinale in Berlin. Die Niederlage hat mich schon echt richtig angekotzt. Von Kovac war das aber eine gute Leistung.“

D Jannik (7) und Manuel (28) Mauritz, Schüler und Reha-Techniker aus Karlsruhe: Wir sind gestern angereist, haben das Pokalendspiel in einer Kneipe angeschaut. Heute sind wir schon seit geraumer Zeit hier. Das Bayern-Fan-Gen liegt in der Familie. Unsere Eltern und selbst die Großeltern sind und waren Bayern-Fans. Niko Kovac ist ein guter Trainer. Hut ab für seine Arbeit in Frankfurt. Mal schauen, was er in München leistet.“ Jannik: „Ich möchte mal Fußballer werden. Mein großes Idol ist Manuel Neuer. Darum will ich auch Torwart sein.“

E Csaba Török (40), Bauingenieur aus München: „Ich identifiziere mich voll und ganz mit den Bayern. Das liegt daran, dass ich ein Siegertyp bin. Ich will immer Erster sein – genau wie die Bayern. Fan bin ich, seit ich 16 Jahre alt bin, damals noch in meiner Heimat Ungarn. Ich bin übrigens auch wegen der Bayern nach München gekommen. Und wegen ihnen bin ich auch geblieben. Kovac ist ein guter Trainer. Obwohl er jung ist, passt er gut zu den Bayern. Er ist ein Siegertyp, arbeitet akribisch und hat mal hier gespielt. Mit ihm holen wir nächstes Jahr das Triple.“

F Zeynep Yigican (38), Kindergärtnerin und Tochter Merik (4) aus der Schweiz: „Wir sind Bayern-Fans, weil mein Mann Fan ist. Es ist eine Tradition geworden, seit nunmehr 13 Jahren. Mindestens zehnmal im Jahr kommen wir hierher – zu den Spielen und weil München eine tolle Stadt ist. Der neue Trainer Kovac geht seinen Weg. Er ist selbstbewusst und weiß offensichtlich, was er tut. Er wird die Mannschaft mitziehen.“

7 Thomas Nickel (36), Dreher aus dem Sauerland, mit Tochter Mara (8): „Wir sind aus dem Sauerland angereist, extra für die Meisterfeier. Denn Bayern ist der beste Verein der Welt. Bayern-Fans sind wir schon immer. Unsere Lieblingsspieler sind Joshua Kimmich und Thomas Müller. Niko Kovac kann ich noch nicht einschätzen. Mal schauen, ob er schafft, das weiterzuführen, was unser Jupp begonnen hat.“

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