Impfschutz in der Not

von Redaktion

Versorgung ohne Krankenversicherung

Auch Menschen ohne Krankenversicherung sollen künftig in München einen Impfschutz bekommen. Dies schlägt das Gesundheitsreferat vor, wie aus einer Antwort der Behörde auf eine Anfrage der Stadtratsfraktion der Grünen hervorgeht. Dazu soll eine kostenlose Impfstelle eingerichtet werden. Bisher werden Menschen ohne Krankenversicherung nur von Organisationen wie „Ärzte ohne Grenzen“ oder „Malteser Migrantenmedizin“ versorgt. Dies kann den Gesamtbedarf aber nicht decken.

Nach Auskunft des Gesundheitsreferats gibt es in München mehr als 1000 Menschen ohne Krankenversicherungsschutz, darunter etwa zehn Prozent Kinder. Geimpft sind die wenigsten Menschen aus dieser Gruppe. Viele Eltern leben in prekären Verhältnissen. Die Betroffenen haben oft Skrupel, zum Arzt zu gehen und tun dies in der Regel erst, wenn sie akute medizinische Hilfe benötigen, weiß die Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs (parteilos). Die bestehenden Anlaufstellen seien zwar bestrebt, Kinder zu impfen, erreichen aber nur etwa ein Viertel der Minderjährigen, die ihre Sprechstunden aufsuchen. Problem seien weniger die Kosten für Impfstoffe als vielmehr logistische, administrative und personelle Ressourcen. Alle Organisationen bewerten nach Aussage des Gesundheitsreferats den Bedarf als hoch, sähen sich aber nicht im Stande, diesen zu decken. Ein Angebot der Stadt wird daher befürwortet. Man würde Klienten dann an diese Impfstelle verweisen, heißt es.

Das Gesundheitsreferat arbeitet derzeit an einer Vorlage für den zuständigen Ausschuss im Stadtrat. Das Gremium soll sich dann noch heuer mit dem Thema auseinandersetzen.   Klaus Vick

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