Beinahe tödlicher Streit

von Redaktion

Prügelei unter Obdachlosen – 47-Jähriger erleidet Schädelbruch

In der Münchner Obdachlosen-Szene nennt er sich „Luzifer“. Viele haben Angst vor dem etwa 55 Jahre alten, aggressiven Mann mit den langen Haaren und dem Lederband um die Stirn. Denn sein Name ist offenbar Programm. Seit Samstag sitzt Luzifer in Polizeigewahrsam. Er soll einen absolut wehrlosen Obdachlosen (47) halb tot getreten haben.

Am 7. März geriet Luzifer an seinem Schlafplatz in einer Unterführung nahe dem Hauptbahnhof mit dem 47-Jährigen in einen heftigen Streit. Der Mann stammt aus Rosenheim und hatte in jener Nacht bereits zwei Promille intus, als er sich mit Luzifer anlegte. Keine gute Idee: Nach seinen Schilderungen hatte er noch flüchten wollen, stolperte aber und fiel hin. Luzifer holte ihn ein und verpasste dem am Boden liegenden, völlig wehrlosen Mann ein paar fürchterliche Schläge und Tritte – auch gegen den Kopf. Dann überließ er ihn seinem Schicksal.

Schwer verletzt schleppte sich der 47-Jährige zurück in den Hauptbahnhof, wo er Stunden später von Polizisten gefunden wurde. Da lag er um 3.30 Uhr nahe dem Ausgang Arnulfstraße auf den Treppen des U-Bahn-Abgangs und schrie um Hilfe. Die Polizisten riefen sofort den Rettungsdienst.

In der Klinik stellten die Ärzte fest, dass der Mann einen Schädelbruch erlitten hatte. Seine Gesicht war verschwollen und übersät von Schnittwunden und Prellungen. Er hat Glück gehabt, dass er rechtzeitig in ärztliche Behandlung kam. Vorerst muss er im Krankenhaus bleiben.

In den folgenden Tagen hörten sich Beamte der Inspektion 16 im Hauptbahnhof um und suchten Luzifer. Drei Tage nach der Schlägerei fanden sie den Mann, auf den die Beschreibung passte. Er wurde festgenommen. Die Ermittlungen dauern an. Die Kripo (Kommissariat 24, Telefon 089/2910-0) bittet um Hinweise. Dorita Plange

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