Heldenstein – Nach zwei vergeblichen Anläufen geht Gemeinderat Georg Stöckl erneut für die UWG als Bürgermeisterkandidat für Heldenstein in die Kommunalwahl. In der Nominierungsversammlung beim „Alten Wirt“ wurde er einstimmig gekürt. 2014 war der 61-Jährige knapp gegen Amtsinhaber Helmut Kirmeier gescheitert.
Das Hauptproblem für Heldenstein ist aus Sicht Stöckls die Finanzsituation der Gemeinde. Derzeit liegen die Schulden bei 1,9 Millionen Euro. Da von der Gemeinde unter anderem ein Darlehen von 400000 Euro nicht zurückgezahlt werden konnte, werden diese weiter anwachsen. Bis Ende 2022 prognostiziert Stöckl einen Schuldenberg von drei Millionen Euro. Der Grund für diese missliche Situation sind die fehlenden Einnahmen aus der Gewerbesteuer.
Während sich Gemeinden wie Ampfing, Aschau und Buchbach weiterentwickelt hätten, herrsche in Heldenstein seit 30 Jahren Stillstand: „Wir schauen zu, wie andere Gemeinden sich weiterentwickeln“, so Stöckl, der als Beispiel die Firma Nutz aus Aschau anführte, die sich nun in Ampfing angesiedelt habe, weil Heldensteins Bürgermeister „nicht in die Gänge kam“. In Ampfing habe man schneller geschaltet. Die Firma Nutz zahle eine hohe sechsstellige Summe an Gewerbesteuer. Heldenstein habe im Übrigen „auch ein Pfund, mit dem man wuchern könne: Die günstige Verkehrslage mit Anschluss an die A 94 und die zukünftig zweigleisige Bahnstrecke München – Salzburg“.
Sollte er die Bürgermeisterwahlen gewinnen, kann Heldenstein nicht sofort alle Schulden zurückzahlen, so der Bürgermeisterkandidat. Aber es müssen Flächen gekauft werden, um Gewerbebetriebe anzusiedeln und somit höhere Einnahmen aus dieser Quelle zu generieren. Ein Baugebiet könne sich Stöckl in Harting-Ost vorstellen, er will aber keine chemischen Betriebe ansiedeln.
Ebenso einstimmig wurde auch die Gemeinderatsliste mit 28 Kandidaten beschlossen (siehe Infokasten).
Ulli Maier, UWG-Kreisvorsitzender und Landratskandidat, schlug in die gleiche Kerbe wie Georg Stöckl. In Heldenstein müsse sich politisch etwas ändern. „Heldenstein ist“, so Maier, „die Gemeinde mit der dritthöchsten Verschuldung im Landkreis Mühldorf“. Er empfahl der Versammlung, listentreu zu wählen, alle Stimmen der UWG zu geben, keiner anderen Partei. Maier, der auch von der Wählergemeinschaft West (WGW) als Landratskandidat nominiert worden war, versicherte: „Die CSU ist bekämpfbar. Ich bin für die CSU das fleischgewordene Fegefeuer.“
In einer lebhaften Diskussion über den geplanten Supermarkt in Heldenstein wurden Zweifel laut, ob diese Vision auch in die Wirklichkeit umgesetzt werden wird.