Eine Petition an den Landtag?

von Redaktion

Diskussion um A94-Lärm: Die Liste der Kritikpunkte ist lang

Obertaufkirchen – Dass die Kritik am Lärm der neuen Autobahn auch auf politischer Ebene angekommen ist, zeigt sich am morgigen Mittwoch im bayerischen Landtag. Dort werden sich die Abgeordneten mit dem Lärm an der Autobahn befassen. CSU-Abgeordnete um Dr. Marcel Huber hatten Lärmmessungen beantragt (wir berichteten).

Auch die Grünen im Landkreis haben die Beschwerden über den Lärm des neu eröffneten Teilstücks der A94 erreicht. Im voll besetzten Wirtshaus Pointvogl-Jodl sammelte Kreissprecherin Judith Bogner zunächst einige Eindrücke der Betroffenen.

So sei bei Rattenkirchen die Oberfläche der Fahrbahn so rau, wie sonst nirgends. Daher seien die Reifengeräusche dort sehr laut zu hören, sagte ein Anwohner. Im Außenbereich von Obertaufkirchen, bei Ebering, seien es die Dehnungsfugen, die den Lärm mit verursachen. Mitterrimbach leide ebenfalls unter dem Lärm. Hier seien es die Glasschallschutzwände, die keinen Schutz darstellen. Stierberg habe nicht einmal diese bekommen, beklagte ein Anwohner.

Auch aus Buchbach waren Bürger gekommen, die zwar vom Lärm der A 94 nicht betroffen sind, jedoch von einer B15neu betroffen wären. Sie äußerten sich besorgt wegen der Zustände an der A94. Grünen-Landtagsabgeordneter Andreas Krahl sagte, um die Beschwerden politisch umzusetzen, müssten sie auf eine offizielle Ebene gehoben werden. Ein Problem mit den Messungen sei, dass der Schall schwanke und so einen Dauerzustand des Grenzwertes von 64 Dezibel nicht erreiche. Die Aussicht, dass der Bund nachbessere, sei damit gering. Krahl empfahl, auch weiterhin auf den CSU-Landtagsabgeordneten Dr. Marcel Huber einzuwirken, damit objektive, staatliche Messungen durchgeführt werden. Ein weiteres Mittel sei eine Petition. „Das muss von euch kommen“, sagte er.

Hermann Hager, Gemeinderat in Schwindegg, brachte die Idee ein, offizielle Messungen zu sondieren. Er konnte Geräte und Messvorgehen empfehlen. Er wies darauf hin, dass für Wohngebiete die Lärmwerte bei 57 Dezibel liegen und dass sie bei Gewerbegebieten und Außengebieten am höchsten angesetzt sind.

Krahl versprach, einen Antrag für den Landtag für ein Tempolimit auszuarbeiten. Die besten Chancen hätte es, wenn es auf ein halbes Jahr beschränkt sei. Es sollte die Maximalforderung von 60 Kilometer pro Stunde für Lastwagen und gleichzeitig ein Überholverbot für Lastwagen beinhalten.

Die Fraktionssprecherin der Grünen im Kreistag, Cathrin Henke, kam auf die Resolution zu sprechen, die im Gemeinderat von Obertaufkirchen einstimmig verabschiedet worden war. Eine ähnliche Resolution war zuvor in Dorfen beschlossen worden. Sie empfahl, es wäre gut, wenn alle betroffenen Gemeinden wortgleich diese Resolution verabschieden würden. Peter Huber, Fraktionsvorsitzender der UWG im Kreistag, ergänzte, hier solle eine namentliche Abstimmung für die Resolution gefordert werden, um die Aufregung der Geschädigten möglichst schnell unterzubringen, damit eine breite Masse des Kreistages mit ihnen fühlt. Seine Eingabe sei bereits an den Landrat gegangen. Wichtig war Cathrin Henke, dass das Thema am 13. Dezember in der Kreistagssitzung behandelt wird. Kreissprecherin der Grünen, Judith Bogner, schloss, „egal welche Farbe dahintersteht, das Problem geht uns alle an.“sn

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