Töging – Der Gospelchor Masithi aus Osterhofen und Töging unter der Leitung von Kirchenmusikerin Cornelia Klüter und eine Jazz-Combo aus Vilshofen in Niederbayern gaben ein Konzert in der Töginger Auferstehungskirche. Der musikalische Sommerabend fand im Rahmen der Reihe „Gottesdienst anders“ statt, bei dem stets ein Thema oder die Musik im Vordergrund stehen und die Liturgie eher in den Hintergrund tritt.
Gleich zu Beginn eine Überraschung: Die Jazzcombo unter der Leitung des Pianisten Bert Umminger spielte auf und keine Sänger waren zu sehen. Diese zogen erst nach dem Vorspiel der Band mit einem afrikanischen Gospel singend in die Kirche ein: Masithi. Übersetzt in etwa: „Kommt, singt und betet mit uns“. Dieser Song hat auch dem Chor seinen Namen gegeben. Zwei Blocks mit afrikanischen Gospels, christlichen Liedern schloßen sich an. Wunderbar einfühlsam begleitet von der Jazzcombo. Tolle Leistung auch von Peter Wallner (percussion), der mit seinen Kongas eine afrikanische Stimmung zauberte.
Wie von unsichtbaren Fesseln gelöst, spielten die Instrumentalisten in einem Jazz-Block auf, dass die Kirche unter dem Klang der Instrumente bebte. Das Stück „The mountain“ des Südafrikaners Abdullah Ibrahim und der Popsong „Teardrops“ von Massive Attack rissen die Zuhörer von den Sitzen. Überwältigend auch die Version des Beatles-Stücks „Blackbird“.
Hervorragend waren die beiden Solisten Raphael Hermann (Trompete) und Peter Reckziegel (Bassposaune). Besonders Letzterer begeisterte die Zuhörer, der mit seiner Posaune ein wahres Feuerwerk versprühte. Hervorragend die Leistung von Bert Umminger, der als Bandleader keine Probleme hatte, seine wilden Musiker an die Zügel zu nehmen.
Von vielen als Höhepunkt empfunden, wurde „Go down Moses“ von der Chorleiterin Cornelia Klüter, einer klassisch ausgebildeten Sängerin und an der Basilika Altötting als Altistin tätig. Eine Steigerung dieses Konzertparts war der Popsong „(You make me feel like) a natural woman“ von Carol King, ursprünglich für Aretha Franklin (1967) geschrieben. Hier glänzten Cornelia Klüter und Tochter Catharina in einem innigen Duett. Begleitet von Bert Umminger, der die instrumentale Musik individuell auf die Musiker arrangiert hatte.
Nach vielen weiteren Songs konnten auch die Zuhörer mit „Amazing grace“ und „We shall overcome“ mitsingen. Das Vaterunser wurde dann vom Chor in zwei verschiedenen Versionen vorgetragen: in Deutsch und als afrikanischer Gospel Baba yetu. Nach dem Segen endete der Abend mit Spiritual „All night, all day“ und „Power“ von Myrna Summers.
Langer Applaus in der voll besetzten Kirche war der Dank an die Musiker für einen eindrucksvollen Abend.