Töging – Mit einer Änderung der Lärmverordnung in Töging soll die Mittagsruhe nicht mehr festgeschrieben werden. Eine Empfehlung des Hauptausschuss empfindet der ehemalige Stadtrat Werner Lehner als falschen Schritt. Deshalb hat er einen Brief an Bürgermeister Dr. Tobias Windhorst und den Stadtrat geschrieben (wir berichteten).
Lehner will zum Beispiel wissen, wie viele Lärmbeschwerden es in den vergangenen Jahren gab, wieso die Mittagsruhe gestrichen wurde oder ob sich ohne Mittagsruhe die meisten Ruhestörungen durch ein Gespräch mit dem Verursacher aus der Welt schaffen lassen.
In einem ausführlichen Brief hat Bürgermeister Dr. Tobias Windhorst zu den Fragen Stellung genommen. Er widerspricht darüber hinaus der Aussage, dass „jeder im Garten den ganzen Tag tun und lassen kann, was er will“. Auch in Töging würden die bundesgesetzlichen Regelungen gelten, wonach für Freischneider, Grastrimmer/Graskantenschneider, Laubbläser und Laubsammler „zeitweise Betriebsverbote in Wohngebieten“ gelten.
Kritik übt Windhorst an der Unterschriftenaktion: Während Lehner in dem offenen Brief nur die Beibehaltung der Mittagsruhe anspricht, fordert er bei der Unterschriftenaktion eine „massive Ausweitung“. Darauf werde erst im Kleingedruckten hingewiesen, Windhorst spricht von einer „Irreführung“. Hauptargumente im Hauptausschuss waren nach Aussage von Windhorst die flexiblere Arbeitswelt, eine Benachteiligung Privater gegenüber Gewerbetreibender oder dass laut Windhorst keine massiven Lärmprobleme aus Kommunen bekannt seien, die keine Verordnung haben. Er ist der Meinung, dass „angesichts der hohen Bevölkerungsdichte in gewissem Umfang Einbußen der eigenen Lebensqualität durch Geräusche Dritter hingenommen werden“ müssen. Er appelliert an eine „gegenseitige Rücksichtnahme in der Nachbarschaft“. hi