Das neue Lebensjahr habe für ihn wunderbar angefangen, so schwärmte der nun 70-jährige Christian Ude dem Publikum am Freitagabend in der Vorstellung Ude & Friends vor: „Tausend Taxifahrer sangen auf dem Odeonsplatz Happy Birthday!“ Nun, da konnten die ebenfalls 1000 Besucher im Prinzregententheater mithalten: Nach der peppigen Nummern-Revue auf der Bühne wurden in den Zuschauerreihen die zuvor verteilten bunten Knicklichter gezückt und dem Jubilar auf der Bühne das gleiche Ständchen dargeboten.
Diese Ausgabe der Reihe Ude & Friends war zugleich eine nachgeholte Geburtstagsparty – am Donnerstag war der Alt-OB 70 Jahre alt geworden. In den vorderen Reihen saßen die Mitglieder der großen Familie, zu der Christian Ude dank seiner Ehe mit der sechsfachen Mutter Edith von Welser ohne eigenes Zutun gekommen ist. Eingerahmt waren die Kinder, Enkel und ausländischen „Kinder“ u. a. von den Ehrenbürgerinnen Gertraud Burkert (ehemalige Bürgermeisterin) und Charlotte Knobloch, Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, dem griechisch-orthodoxe Metropole Apostolos Malamoussis, ehemaligen und aktuelle Referenten der Stadtregierung, dem frühere IHK-Präsident Dieter Soltmann mit Gattin Ursula sowie Verleger Dirk Ippen mit Gattin Marlene und der Geschäftsführung der Afrika-Hilfsorganisation Menschen für Menschen.
Ude begann mit einer anfänglich hochkomischen, am Ende sehr berührenden Geschichte über seine Mutter Renée. Wie eine furchtlose Löwin machte sie in der Elternsprechstunde den Schuldirektor zur Schnecke, kaum hatte der zu einem Tadel am Söhnchen Christian angesetzt. Noch 50 Jahre später, als Ude den Mann als Bewohner des Altenheims Augustinums wiedertraf, war der Mann von Frau Ude eingeschüchtert. Am Ende ihres Lebens, so Ude habe seine Mutter ihm ihren bevorstehenden Tod leichter machen wollen: „Es ist wie einschlafen. Aber man wacht nicht mehr auf.“
So besinnlich ging es bei den folgenden Nummern von Udes „Friends“ aber nicht weiter. Klavierkünstler André Hartmann spielte eine geburtstägliche Mixtur zwischen Mozart und Udo Jürgens, Jazzlegende Jenny Evans sang auf Udes Wunsch ein türkisches Lied, in Jazzform. Dieter Hanitzsch zeichnete die Karriere seines alten Freundes in Karikaturen nach. Als Stammgäste durften Kabarettist Christian Springer und Ude-Double Uli Bauer nicht fehlen. Der abschließende Höhepunkt des Bühnenabends war aber der Auftritte des Imitators Dieter Krebs, der mittels Perücken die Rolle von vier Politikern einnahm. Er gratulierte Ude als verkniffene Angela Merkel, selbstherrlicher Markus Söder, breit grinsender Horst Seehofer und als konfuser Edmund Stoiber. Barbara Wimnmer