Grill-Saison

Perfekte Steaks dank Smartphone

von Redaktion

Von Jörg Heinrich

Sommer, Sonne, Fußball-WM – bessere Zeiten zum Grillen kann es gar nicht geben. Für Nackensteaks und Grillschnecken, aber auch für Grillgemüse und Käse reicht dabei schon ein simpler Holzkohlegrill für unter 100 Euro. Aber wer es zum Grill-Profi bringen will, wer sein Porterhouse- oder T-Bone-Steak „welldone“, „medium“, „medium rare“ oder „rare“ auf den Tisch stellen möchte, der kommt an einer Top-Ausstattung irgendwann nicht mehr vorbei. Und auch hier ist zunehmend smarte Technik mit App-Anschluss im Spiel. Wir stellen schlaue Geräte und Zubehör vor – vom Thermometer für 25 Euro bis zum Grill-Ferrari, für knapp 4400 Euro.

Der Einsteiger-Grill

87 Prozent der Deutschen grillen laut einer YouGov-Umfrage. Doch viele haben entweder gar keine Möglichkeit, mit Holzkohle zu brutzeln – oder scheuen den Aufwand. Und elektrisch schmeckt’s auch. Das ist meist sogar gesünder und klappt in jeder noch so kleinen Küche. Der Elektrogrill Tefal GC730D Optigrill Smart (195 Euro) mit 600 Quadratzentimetern Grillfläche ist quasi ein iGrill, der per App anzeigt, ob das Fleisch noch blutig ist – oder bereits medium. Er passt Grilltemperatur und Grillzyklen automatisch an, je nach Dicke und Art des Grillguts. Sechs Programme für Burger, Geflügel, Sandwiches, Würstchen, Steaks und Fisch lassen sich einstellen. Wer Elektrogrillen immer noch verspottet, muss womöglich umdenken. Denn hier verkohlt nichts mehr.

Der Temperatur-Profi

Zu kalt, zu heiß – oder genau richtig. Schlussendlich dreht sich beim Grillen alles um diese Frage. Wer wissen will, ob sich sein Rib-Eye-Steak auf dem Rost gerade wohlfühlt, kann die Kerntemperatur schätzen – oder sie ganz exakt messen. Das Inkbird Bluetooth 4.0 Barbecue Grillthermometer (25 Euro) ist dafür eines der aktuellsten und beliebtesten Instrumente. Es funkt Temperaturen zwischen null und 300 Grad in Echtzeit ans iPhone oder ans Android-Smartphone, laut Hersteller mit einer Abweichung von nur einem Grad. Zwei Fühler und der Temperaturalarm sorgen für Fleisch, das auf den Punkt gebraten am Teller landet.

Der Strom-Lieferant

Der BioLite Basecamp für rund 340 Euro misst zwar nicht die Fleischtemperatur per App. Hier ist noch das Näschen des Grillmeisters gefragt. Für Smartphone-Fans ist der Basecamp trotzdem spannend. Denn er erzeugt Strom. Der mit Holz betriebene Grill verwandelt die Hitze über einen thermoelektrischen Generator in Elektrizität. Am 5-Watt-USB-Anschluss (genauso viel wie Apples kleiner iPhone-Stecker) lassen sich Smartphones, Tablets und andere kleine Geräte anschließen.

Ein Akku, um den Strom auch noch abzuzapfen, wenn das Grillen längst vorbei ist, ist ebenfalls an Bord. Damit ist der BioLite Basecamp eine Top-Lösung beispielsweise für Hütten ohne Stromversorgung. Motto: „Können wir grillen? Ich will mein Handy aufladen.“

Der schlaue Weber

Auch bei der Kultfirma Weber aus dem US-Bundesstaat Illinois sind moderne Zeiten angebrochen. „Die Zukunft des Grillens beginnt jetzt“, verspricht Weber für seine neue Produktlinie Pulse mit App-Anschluss. Holzkohle-Liebhaber mögen die Nase rümpfen, doch technisch spricht einiges fürs schlaue Elektrogrillen. Der Weber Pulse 1000 (1800 Watt, 680 Euro) und der Pulse 2000 (2200 Watt, 850 Euro) liefern mit dem integrierten iGrill-Digital-Thermometer alle wichtigen Daten aufs iPhone oder Android-Handy.

Bei heißem oder kaltem Wetter gleichen die Webers automatisch Temperaturunterschiede aus. Und der Pulse 2000 bietet zwei Grillzonen für unterschiedliche Temperaturen, für direktes und indirektes Grillen. Die Ergebnisse sollen dann nicht nur schmecken, sondern auch appetitlich ausschauen. Deshalb ist der Instagram-Upload in der aktuellen Weber-App gleich inbegriffen.

Der Grill-Ferrari

Räder hat er auch, allerdings nur zwei – der Ferrari für den Garten, der Bob Grillson Premium S für 4390 Euro. „Echte Kerle brauchen keine Kohle“, lautet das Motto der Grill-Gurus, die nicht aus Kentucky oder Texas kommen, sondern aus Hannover.

Ihre Grills werden mit 100 Prozent natürlichen und relativ raucharmen Pellets befeuert, also mit Holzschnitzeln, die sich das Gerät automatisch aus einer Vorratskammer holt, sobald die Temperatur sinkt. Smoken von 100 bis 150 Grad, Grillen von 150 bis 350 Grad, Pizza backen bei 400 Grad oder Beefen bei 450 Grad, das die Kruste bei großer Hitze karamellisieren lässt – der Grillson hat alle Tricks drauf. Zwei Fleischthermometer liefern beim Grillen per WiFi alle Daten aufs Smartphone. Die App für iOS und Android zeigt unter anderem die Temperatur im Grillraum und die errechnete verbleibende Grillzeit an.

Danach reinigt sich der Grill per Pyrolyse bei 500 Grad selbstständig. Wer kein Geld für den Grill-Ferrari hat, kann zumindest zum Grill-BMW greifen. Das kleinere und nicht ganz so üppig ausgestattete Modell Leif Grillson mit 8,5 statt 10 kW Leistung kostet 2490 Euro – schmecken soll’s damit aber genauso gut.

Artikel 5 von 5